Gleichzeitig vermeldete die Federal Reserve Bank of Philadelphia, dass der Index für die Stimmung der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes von 9,1 Punkten im Dezember auf 26,5 Punkte im Januar gestiegen ist. Obwohl unter dem neuen Präsidenten Joe Biden die Erhöhung von Unternehmenssteuern möglich erscheint, zeigen sich Unternehmen in Sachen Investitionsneigung wenig zurückhaltend. Dies geht aus einer gesonderten Befragung der Federal Reserve Bank of Philadelphia hervor.
Der EZB Zinsentscheid wird wohl kein Highlight der Woche sein. Der EZB kommt zudem der etwas schwächer notierende EUR zugute. Anpassungen auf der Zinsseite sind keine zu erwarten. Konjunkturell betrachtet erwarten uns die Daten zum Verbrauchervertrauen der EWU und dem Wohnungsbau in den USA. Des Weiteren ist die Amtseinführung von Joe Biden ein Thema der Woche. Erste politische Äußerungen können bereits bewertet werden. Das Verhältnis der EU zu den USA sollte in den kommenden Monaten einen Wiederaufbau erfahren.
In den USA macht Janet Yellen, die Finanzministerin, Hoffnung auf zusätzliche massive Konjunkturhilfen. Weitere Hilfen seinen nötig und stehen in Aussicht. Der Streaming-Anbieter Netflix veröffentliche positive Quartalszahlen und überwand die Schwelle von 200 Mio. Abonnenten.
Europäische Börsen sehen in einer möglichen Verschärfung der Corona-Restriktionen auch die Gefahr, dass sich die Wirtschaftserholung verzögern könnte. Während sich die chinesische Wirtschaft sehr schnell erholt und einen neuerlichen Wachstumspfad verfolgt, kämpft Europa um eine Art Stabilisierung der Wirtschaftsleistung. Das Augenmerkt der Kapitalmarktteilnehmer richtet sich unter dessen auch auf die anstehende EZB-Zinssitzung.
Die Gemeinschaftswährung des Euro setzt auch zu Wochenbeginn mit seiner Schwäche fort. Zum US-Dollar ging es bis auf 1,2070 abwärts. Dieser Trend ist bereits seit letzter Woche intakt und steht wohl im Zusammenhang zu den schlechten Nachrichten zur Corona-Lage in Deutschland. Aus Sicht der EZB dürfte die Kurskorrektur des Euro willkommen sein.
Das deutsche BIP ist gemäß einer ersten Schätzung im Gesamtjahr 2020 um 5% geschrumpft. Das BIP dürfte im Schlussquartal zumindest stagniert haben, was unter Berücksichtigung der vorherrschenden Lockdowns eine Überraschung ist. Weitere Verschärfungen sind dennoch zu erwarten. Insbesondere die Möglichkeit noch stärker das Homeoffice zu nutzen, soll ausgeweitet werden. Beschlüsse hierzu sind um den 25. Januar zu erwarten.
Am heutigen Tag erwartet uns die erste Schatzung zur Entwicklung des deutschen BIP für 2020. Das Jahr 2020 wird zur Einordnung der Krise ziemlich wahrscheinlich mit dem Jahr 2009 und der letzten großen Krise verglichen. Überraschend positiv ist die Industrieproduktion im Euroraum für den November 2020 verlaufen und auch die US-Wirtschaft habe in gemäßigtem Tempo zugelegt.
Die US-Notenbank dürfte weiterhin hohes Interesse daran haben die Renditen im Anleihemarkt der USA zu begrenzen. So zeichnet sich indes eine Ausweitung des Angebots ab. Die Analysten der LBBW haben zwar die Prognosen für die USD-Langfristrenditen angehoben, sehen aber eine klare Begrenzung der Renditen durch die Notenbankpolitik der FED. Heute Morgen gaben die 10j. Treasury-Renditen bereits wieder deutlich nach und liegen aktuell nur noch bei 1,11%.
Der US-Arbeitsmarkt kann als ein Warnzeichen wahrgenommen werden. Der Stellenwiederaufbau verlangsamt sich und im Dezember gingen erstmals wieder Stellen verloren. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist eine Verschiebung von Vollzeitarbeitsplätzen hin zu Teilzeitarbeitsplätzen. Folglich dürften zwar einige Arbeiter wieder in einem Arbeitsverhältnis sein, allerdings muss folglich der Lohn kleiner ausfallen.
Die größte Kryptowährung Bitcoin ist im Hype-Modus und erreichte zwischenzeitlich ein Rekordhoch bei 41.198,80 US-Dollar. Damit legte die Cyberwährung in den ersten neun Handelstagen des neuen Jahres um 38% an Wert zu und knüpft unmittelbar an das erfolgreiche Jahr 2020 an. Begründet wird die Rally mit verschiedenen Faktoren. Zum einen die Alternativlosigkeit bei den Anleihen, zum anderen die Meldung, dass Paypal Bitcoin als Zahlungsinstrument einführen könnte.
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