Die KI-Phantasie kocht über

Anlagemärkte

An den Börsen dreht sich alles um die Stars der KI-Szene. Mit zunehmender Konzentration auf wenige Titel steigt aber auch die Korrekturgefahr. Gleichzeitig verdienen ertrags- und ausschüttungsstarke Werte mehr Aufmerksamkeit, zumal die Dividendensaison bevorsteht. 

Erstmals seit 35 Jahren war kürzlich am Börsenhimmel wieder eine seltene Konstellation zu beobachten: Die Aktienmärkte in Amerika, Japan und Europa stiegen parallel auf neue Allzeit-Kurshochs. Dies liegt allerdings ausschließlich an der Leuchtkraft der Zentralgestirne der KI-Galaxie. Die sechs führenden Technologiewerte vereinigen rund 28 % der US-Börsenkapitalisierung auf sich. Im Unterschied zur Dotcom-Blase in den späten 90er-Jahren sind diese Konzerne heute aber äußerst ertragsstark und besitzen sichere, schwer angreifbare Geschäftsmodelle.

Dividendenrekorde

Wenn die KI-Euphorie abflaut, dürfte dies mit einem Favoritenwechsel an den Börsen einher gehen. Dieser käme Unternehmen zugute, die ihren Aktionären stabile Ausschüttungen bieten. Dividendenjäger können sich auf die beginnende Hauptversammlungssaison freuen: Die DAX-Konzerne wollen ihren Eignern kumuliert eine neue Rekordsumme von 53,6. Mrd. Euro ausschütten, und dies trotz des Nahezu-Dividendenausfalls bei Bayer. 24 Anhebungen stehen sieben Senkungen gegenüber, unterm Strich erhalten die Aktionäre für das Geschäftsjahr eine Milliarde Euro mehr als für die Vorperiode.

US-Wahlen dürften Risikofreude dämpfen

Die Erträge der US-Unternehmen in der Breite stagnieren schon seit zwei Jahren, und in Europa sieht es nicht unbedingt besser aus. Das ist eine Folge der Inflationswelle: Anfangs konnten die Firmen gestiegene Rohstoff- und Einkaufspreise weitergeben. Die Nachfragespitzen sind nun aber abgebaut, und die Beschäftigten können zum Inflationsausgleich Lohnerhöhungen durchsetzen. Diese Entwicklung drückt auf die Margen. Der näher rückende US-Wahltermin und die geopolitische Unsicherheit dürften die Risikofreude ebenfalls dämpfen.

Quelle: LSEG, LBBW Research

Rechtlicher Hinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit ermöglichen keine Prognose für die Zukunft.

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