Pressekonferenz 5.3.2024

Aufgrund der öffentlich gewordenen Informationen und der Berichterstattung über die Hypo Vorarlberg halten wir es für notwendig, folgende Klarstellungen vorzunehmen, um Schaden von der Hypo Vorarlberg abzuwenden. Die Hypo Vorarlberg ist weiterhin an das Bankgeheimnis gebunden. Auf Grund der medialen Veröffentlichungen und einer teilweisen Freizeichnung vom Bankgeheimnis können wir Ihnen aber folgende weitere Informationen geben:

Langjährige Kundenbeziehung

Die Geschäftsbeziehung der Hypo Vorarlberg mit der SIGNA Gruppe besteht schon seit vielen Jahren, in denen eine Vielzahl an Projekten begleitet, Kredite vollständig bedient und zurückgeführt wurden. Finanzierungen werden oft in Bankenkonsortien durch mehrere Banken abgewickelt. Diese Finanzierungsstrukturen und Besicherungen folgen internationalen Standards. Die Hypo Vorarlberg hat in untergeordneter Beteiligung an solchen Konsortialfinanzierungen der SIGNA teilgenommen, die von nationalen und internationalen Banken geführt werden. Der Konsortialführer hält dabei das Sicherheitenpaket treuhändig für die teilnehmenden Banken, sodass nur dieser im Außenverhältnis sichtbar ist.

Auch „ausgefallene“ Kredite sind besichert

Ein Kredit, der von der Bank als „ausgefallen“ (aufsichtsrechtlicher Begriff) eingestuft wird, bedeutet, dass dieser als Problemkredit klassifiziert wird, weil ein Zahlungsverzug von über 90 Tagen vorliegt oder die Kreditrückzahlung ohne Verwertung von Sicherheiten unwahrscheinlich ist. Diese Einstufung sagt nichts über die Besicherungssituation oder den allenfalls notwendigen Risikovorsorgebedarf aus. Die Hypo Vorarlberg hat bei allen Finanzierungen in der SIGNA Gruppe Besicherungen vereinbart und bestellt. Diese liegen in verschiedenen Formen vor (z.B. Hypotheken, Garantien oder Gesellschaftsanteile). Im Meldewesen werden bestimmte Arten von Sicherheiten aufgrund der regulatorischen Vorgaben allerdings nicht bzw. nicht voll angerechnet. Der tatsächliche Wert einer Sicherheit ergibt sich naturgemäß erst nach deren Verwertung.

Überregionale Strategie der Hypo Vorarlberg

Die Hypo Vorarlberg ist in regionalen und überregionalen Märkten tätig und steht auf drei Säulen: Unternehmerbank, Anlagebank und Wohnbaubank. Heute macht die Bank 40 % des Geschäfts in Vorarlberg. Der Aufbau von Standorten außerhalb Vorarlbergs (z.B. Wien seit 1986) ermöglichte ein kontinuierliches Wachstum und die Begleitung von Vorarlberger (Unternehmens)Kunden in diesen Märkten. So konnte die Hypo Vorarlberg ihre Erträge steigern, ihre Eigenmittelbasis stärken und in Vorarlberg deutlich mehr Finanzierungen (auch an Privatkunden) vergeben. Der privaten Wohnraumfinanzierung standen in den letzten Jahren jedoch hohe Preise, die Zinsentwicklung und die KIM-Verordnung entgegen.

Ohne die Erweiterung des Marktgebiets wäre die Hypo Vorarlberg heute eine viel kleinere Bank mit einer Bilanzsumme in Höhe von rund EUR 5 bis 6 Mrd und damit deutlich geringerer Ertragskraft. Um als selbstständige Bank ohne Zentralinstitut erfolgreich agieren zu können, braucht es jedoch eine gewisse Größe. Die Hypo Vorarlberg hat aktuell eine Bilanzsumme in der Höhe von EUR 15,6 Mrd, zählt zu den großen Arbeitgebern in Vorarlberg und leistet einen entsprechenden Steuerbeitrag (seit 2010 wurden beispielsweise rund EUR 400 Mio an unternehmensabhängigen Steuern geleistet).

Erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung

Mit der oben genannten Strategie konnte die Hypo Vorarlberg seit 2010 ihre Eigenmittel sukzessive steigern (von EUR 997 Mio per 31.12.2010 auf EUR 1,7 Mrd per 31.12.2023). Damit liegen die Eigenmittel deutlich über dem gesetzlichen Mindesterfordernis von 8 %, nämlich um EUR 950 Mio, und sind angesichts des Risikoprofils komfortabel. Das gleiche gilt auch für die Entwicklung des Kernkapitals (Kernkapital per 31.12.2010: EUR 662,6 Mio, hartes Kernkapital per 31.12.2023: EUR 1,4 Mrd). Die Eigenmittelquote im Konzern ist mit 18,7 % per 31. Dezember 2023 sehr gut.

Als Hypothekenbank ist die Hypo Vorarlberg eine Bank, die stark im Immobilienbereich tätig ist. Die aktuelle Immobilienkrise hat dazu geführt, dass wir im Geschäftsjahr 2023 den Risikovorsorgen
EUR 75 Mio zugeführt haben und damit für alle aktuell bekannten Risiken Vorsorgen gebildet wurden. Das vorläufige Ergebnis für 2023 von EUR 53,1 Mio entspricht der Prognose. Die Dividende, in der gleichen Höhe wie in den Vorjahren, an die Eigentümer und damit an das Land ist gesichert. Seit 2010 konnten aufgrund der guten Geschäftsergebnisse Ausschüttungen an das Land Vorarlberg und die Vorarlberger Landesbank Holding über rund EUR 70 Mio in Form von Dividenden, Zinszahlungen und Provisionen erfolgen. Weiters hat die Hypo Vorarlberg seit 2017 EUR 76 Mio an Einzahlungen in den europäischen Abwicklungsfonds (SRB) und die österreichische Einlagensicherung geleistet. Alle Banken leisten Zahlungen in diese Töpfe.

Engmaschiges Kontrollsystem

Die Hypo Vorarlberg verfügt über ein engmaschiges internes Kontrollsystem. Auch externe Prüfungen wie durch die FMA oder OeNB zu verschiedenen Bereichen werden regelmäßig durchgeführt. Zuletzt gab es zwei Prüfungen von der OeNB (2021/22 und 2023) im Kreditbereich. Darauf aufbauend wurde ein Maßnahmenplan erstellt, um die Prüffeststellungen abzuarbeiten. Einige konnten bereits im Verlauf der Prüfung erledigt werden und bis Ende 2023 wurden alle restlichen Punkte gemäß Maßnahmenplan von unserer Seite vollständig abgearbeitet und umgesetzt.

 

Der Vorstand der Hypo Vorarlberg

 

 

Foto: Angela Lamprecht 


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