Gutes Ergebnis 2023 trotz wirtschaftlich herausforderndem Umfeld

In einem Umfeld, das von schwacher Konjunktur, hoher Inflation, steigenden Zinsen und einer Immobilienkrise geprägt war, hat die Hypo Vorarlberg das vergangene Geschäftsjahr gut gemeistert. Dank breit aufgestellter Strategie konnte der Konzern 2023 ein IFRS-Ergebnis vor Steuern in Höhe von EUR 53,1 Mio (2022: EUR 160,7 Mio) erwirtschaften. Aufgrund des herausfordernden Umfelds musste den Risikovorsorgen rund EUR 78 Mio zugeführt werden, was das Ergebnis maßgeblich beeinflusst hat. Für alle bekannten Risiken wurde Vorsorge getroffen. Zudem haben sich negative Bewertungseffekte auf das Ergebnis ausgewirkt.

Hohes Zinsumfeld und stabile Kundenforderungen
Die Hypo Vorarlberg hat ihre Stellung als starker Finanzierungspartner in den Kernmärkten weiter gefestigt. Im Firmenbereich war die Kreditnachfrage und auch die Vergabe von Finanzierungen höher als im Vorjahr, während es bei privaten Hypothekarfinanzierungen in Vorarlberg aufgrund der hohen Zinsen, der KIM-Verordnung und der hohen Preise einen deutlichen Rückgang gab. „Im Sinne unserer Finanzierungskunden wäre uns ein niedriger Leitzins natürlich lieber gewesen, um neue Projekte aufgleisen und finanzieren zu können“, so Vorstandsvorsitzender Michel Haller anlässlich der Präsentation der Bilanz. Nach wie vor erfolgt der größte Teil des Kreditgeschäfts in Österreich (65%), gefolgt von Deutschland mit 14 % und der Schweiz mit rund 10 %. Die Bilanzsumme stieg zum Jahresende auf EUR 15,73 Mrd (2022: EUR 15,31 Mrd), was einem Zuwachs von 2,8 % entspricht.

Aufgrund der gestiegenen Zinsen hat sich das Anlagegeschäft 2023 erfolgreich entwickelt: Das Thema Sparen war wieder interessant und die Kunden profitierten von attraktiven Konditionen bei gebundenen Einlagen sowie bei den eigenen Anleihen der Hypo Vorarlberg. Anlässlich des Hypo-meetings im Mai plant die Bank ein weiteres Ansparprodukt mit „Höchstleistungskonditionen“.

Positive Entwicklung des operativen Geschäfts 
Operativ war 2023 ein sehr gutes Jahr, wie die Entwicklung des Zins- und Provisionsgeschäfts zeigt: Der Zinsüberschuss stieg von EUR 167,8 Mio im Vorjahr auf EUR 233,7 Mio (+ 39,2 %), auch der Provisionsüberschuss entwickelte sich positiv und stieg per 31. Dezember 2023 um 3,7 % auf EUR 35,4 Mio (EUR 34,1 Mio). Der Verwaltungsaufwand war 10,0 % höher als im Vorjahr, was vor allem auf eine Steigerung beim Personalaufwand sowie höhere Investitionen im IT-Bereich zurückzuführen ist. Die Cost-Income-Ratio, die die Kosten des Unternehmens in Relation zum Ertrag angibt, konnte im Vergleich zu 2022 deutlich verbessert werden und lag bei 41,81 % (2022: 59,72 %).

Starke Eigenmittelausstattung bestätigt Strategie
„Die wirtschaftlichen Kennzahlen zeigen, dass die Ausrichtung der Hypo Vorarlberg als Unternehmerbank, Wohnbaubank und Anlagebank ausgezeichnet funktioniert“, so Vorstand Wilfried Amann. Dank ihrer erfolgreichen Strategie konnte die Bank ihre Eigenmittelausstattung über die letzten Jahre stetig ausbauen. Die gesamten Eigenmittel stiegen zum 31. Dezember 2023 auf EUR 1,71 Mrd (2022: EUR 1,70 Mrd), das harte Kernkapital erhöhte sich auf  EUR 1,43 Mrd (2022: EUR 1,41 Mrd). Die Quoten in Höhe von 16,09 % (hartes Kernkapital) bzw. 19,16 % (Gesamteigenmittel) liegen auf hohem Niveau und deutlich über den gesetzlichen Anforderungen. 

Vielfältiger Arbeitgeber
Als größtes Einzelinstitut im Land und elftgrößte Bank in Österreich ist die Hypo Vorarlberg auch ein wichtiger Arbeitgeber: 2023 erfolgte im Jahresdurchschnitt (VZÄ) ein Anstieg von 729 auf 739 Mitarbeitende. „Aktuell haben wir über 40 offene Stellen an unseren Standorten in ganz Österreich, die wir jedenfalls besetzen wollen. Als Bank ohne Zentralinstitut müssen wir alle Anforderungen und die Umsetzung von neuen Regulatorien selbst stemmen, dafür braucht es entsprechend viele und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Vorstand Philipp Hämmerle. „Das Wachstum im Personalbereich zeigt, dass wir mit unseren vielfältigen Berufsfeldern – von IT über Sustainable Finance, Recht, Treasury bis Marketing – ein attraktiver Arbeitgeber sind.“ 

Langfristige Engagements in der Region
Der wirtschaftliche Erfolg erlaubt es der Hypo Vorarlberg, zahlreiche Institutionen und Vereine in der Region finanziell zu unterstützen. Dabei handelt es sich sowohl um Sponsoringpartnerschaften von landesweiter Bedeutung, wie die Zusammenarbeit mit dem Hypomeeting, den Bregenzer Festspielen oder den Kulturhäusern in Bregenz, als auch um kleine Vereine in ganz Vorarlberg. „Grundsätzlich legen wir Wert auf eine langfristige Zusammenarbeit und sind ein zuverlässiger Partner. So haben wir gerade kürzlich die Verträge mit dem Hypomeeting bis 2028 und mit der KUGES bis 2026 verlängert“, so Haller. Dazu kommt der Spendenfonds der Bank, über den seit seiner Gründung 2014 zahlreiche gemeinnützige Projekte unterstützt und Spenden in Höhe von rund EUR 2,3 Mio genehmigt wurden.

Hoher Stellenwert von Nachhaltigkeit 
Das Thema Nachhaltigkeit hat in der Finanzbranche weiter an Fahrt aufgenommen. Neben „grünen“ Produkten, die für Anleger interessant sind, steht für die Bank vor allem die ab 2024 geltende EU-Richtlinie für Nachhaltigkeitsberichterstattung im Mittelpunkt. Auch im energetischen Bereich tut sich einiges: Mittlerweile kann die Bank 99,3 % des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen abdecken. Zur Nutzung einer nachhaltigen Alternative beim Thema Kühlung beteiligt sich die Hypo Vorarlberg als Abnehmer beim Projekt „Seewassernutzung“ in Bregenz.

Ausblick Geschäftsjahr 2024
Operativ läuft das Geschäft bisher recht gut. In den ersten Monaten des Jahres 2024 war das Kreditwachstum allerdings noch recht bescheiden. Die Risikoentwicklung im Geschäftsjahr 2024 hängt vor allem von zwei Faktoren ab: der Zinsentwicklung und einer potenziellen Erholung der Wirtschaft. Bezüglich der Entwicklung des Leitzinssatzes ist es nach Aussagen der EZB sehr wahrscheinlich, dass es im Juni 2024 eine erste Zinssenkung geben wird. „Wie mehrfach betont, haben wir für das gesamte Kreditportfolio entsprechende Wertberichtigungen gebildet, aber bei der jetzigen Wirtschaftsentwicklung und den steigenden Insolvenzen muss man genau hinsehen“,  betont Michel Haller abschließend.

 

Hypo Vorarlberg Geschäftszahlen 2023

In TEUR     2023Veränderung  2022
Zinsüberschuss233.66139,2 %167.803
Provisionsüberschuss35.4033,7 %34.128
Verwaltungsaufwendungen-116.50710,0 %-105.941
Ergebnis vor Steuern53.057-67,0 %   

 160.659

Ergebnis nach Steuern40.099    -66,6 % 120.096

 

Wichtige Kennzahlen 2023

 20232022
Quote der Gesamteigenmittel19,16 %19,51 %
Quote des Kernkapitals (T1)16,65 %  16,75 %
Quote des harten Kernkapitals (CET1)16,09 %16,17 %
Cost-Income-Ratio (CIR)41,81 %59,72 %
Return on Equity (ROE) 3,75 %12,49 %
Konzernmitarbeitende im Jahresdurchschnitt (VZÄ)739729

 

Fotos: Michael Nussbaumer, Hypo Vorarlberg 


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