- Spürbar gestiegene Nachfrage nach Finanzierungen im Privatkundenbereich, Zurückhaltung bei Unternehmen
- Zinssenkungen der EZB machen sich beim Zinsüberschuss bemerkbar
- Provisionsgeschäft wächst um 4,3 % auf EUR 18,6 Mio
Die Hypo Vorarlberg konnte in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2025 ein solides Ergebnis erwirtschaften. Das IFRS-Ergebnis vor Steuern belief sich auf EUR 53,4 Mio (minus 8,1 %). Die Konzernbilanzsumme stieg per 30. Juni leicht auf EUR 15,5 Mrd. Spürbar war vor allem die gestiegene Nachfrage nach Finanzierungen im Privatkundenbereich.
Bei den Darlehen und Krediten an Kund:innen wurde ein leichter Anstieg auf EUR 11,0 Mrd (plus 1,0 % im Vergleich zum 30. Juni 2024) verzeichnet. Während Unternehmen bei Investitionen eher Zurückhaltung zeigten, zog die Nachfrage nach Finanzierungen im Privatbereich deutlich an. Die wirtschaftliche Lage der Kund:innen in den Kernmärkten der Hypo Vorarlberg erwies sich innerhalb der bestehenden, herausfordernden Rahmenbedingungen als stabil und die Kreditrisikovorsorgen der Hypo Vorarlberg betrugen zum Stichtag EUR 10,4 Mio (30. Juni 2024: EUR 14,3 Mio).
Zinsüberschuss sinkt, Provisionsgeschäft steigt
Die Kundeneinlagen legten im ersten Halbjahr zu und stiegen von EUR 4,9 Mrd auf 5,2 Mrd. Die verbrieften Verbindlichkeiten bewegten sich auf einem stabilen Niveau und lagen bei EUR 7,8 Mrd (30. Juni 2024: EUR 7,6 Mrd). Beim Zinsergebnis machten sich die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank deutlich bemerkbar: Der Zinsüberschuss sank auf EUR 102,9 Mio nach EUR 116,7 Mio im ersten Halbjahr 2024. Positiv entwickelte sich dagegen das Provisionsgeschäft, das um 4,3 % auf EUR 18,6 Mio anwuchs.
Investitionen ins Wachstum
Die Verwaltungsaufwendungen beliefen sich zum 30. Juni 2025 auf EUR 74,4 Mio, was einem Anstieg von 10,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Sowohl Personal- als auch Sachaufwendungen trugen zu dieser Entwicklung bei. Die Eigenmittelausstattung des Konzerns blieb stabil. Zum Stichtag verfügte die Hypo Vorarlberg über Eigenmittel von rund EUR 1,7 Mrd. Die Gesamteigenmittelquote lag bei 17,39 %, die harte Kernkapitalquote (CET1) bei 14,76 % – und damit weiterhin deutlich über den regulatorischen Anforderungen. Durch neue regulatorische Vorgaben sind die aktuellen Zahlen nur eingeschränkt mit jenen der Vorjahre vergleichbar.
Ausblick 2025
Für das Gesamtjahr 2025 erwartet die Hypo Vorarlberg eine weitere positive Entwicklung im Provisionsgeschäft, während das Zinsergebnis durch die geldpolitischen Rahmenbedingungen belastet bleibt. Es wird jedoch nicht erwartet, dass es für 2025 weitere Zinssenkungen geben wird. Das wirtschaftliche Umfeld ist nach wie vor herausfordernd: In Deutschland und Österreich besteht Rezessionsgefahr, die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist hoch und geopolitische Spannungen und Kriege im Nahen Osten sowie in der Ukraine sorgen für zusätzliche Unsicherheit. Zudem bleibt die US-Zollpolitik weiterhin unvorhersehbar. Aufwärtschancen bestehen durch eine stärker als erwartet sinkende Sparquote, was den Konsum ankurbeln würde, sowie durch die expansive deutsche Fiskalpolitik, die zusätzliche Wachstumsimpulse geben könnte. Insgesamt bleibt die Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2025 stark von externen Faktoren abhängig. „Wir bleiben auch in einem anspruchsvollen Marktumfeld ein verlässlicher Partner für unsere Kundinnen und Kunden und steuern die Bank weiterhin mit Augenmaß“, so Vorstandsvorsitzender Michel Haller.
Den Halbjahresbericht 2025 finden Sie unter www.hypovbg.at/investor-relations/finanzberichte.