Rückenwind für die E-Mobilität

Der Ausbau der E-Mobilität schreitet nicht so schnell voran, wie sich die EU dies wünscht. Bedenken hinsichtlich der Reichweite und hoher Anschaffungskosten oder eine unzureichende Ladeinfrastruktur sind die Haupttreiber für ein zurückhaltendes Kaufverhalten.

Eine Studie von McKinsey aus dem Jahre 2022 geht von einem Bedarf von 3,4 Mio. öffentlicher Ladepunkte per 2030 aus. Das wären 6.000 neue Ladepunkte pro Woche über sieben Jahre. Tatsächlich kommen derzeit nur etwa 2.000 pro Woche hinzu. Europäische Spitzenreiter im Ausbau sind die Niederlande und Frankreich. Deutschland folgt dicht auf. Nun kommt durch die EU etwas Schwung in das Thema.

E-MOBILITÄT: SCHUB IN DIE RICHTIGE RICHTUNG

Es gibt zu wenige Lademöglichkeiten für E-Autos in Europa. Vorgabe der EU ist es, ab 2035 nur noch emissionsfreie Pkw in Europa neu zuzulassen. Bis dahin muss sichergestellt sein, dass wir alle ohne Probleme mit einem E-Auto von Berlin nach Paris oder von Hamburg nach Pisa fahren können. Im Rahmen des „Fit-for-55“ Programms verabschiedet die EU nun ein Gesetz, das den schnellen Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur vorantreiben soll. Konkret: Jedes Mitgliedsland muss je neu zugelassenem batteriebetriebenem Fahrzeug eine Ladeleistung von 1,3 kW über öffentliche Ladesäulen bereitstellen. Überdies müssen auf transeuropäischen Strecken bis 2025 alle 60 km Schnellladesäulen installiert sein.

ZAHLEN, DATEN, FAKTEN FÜR DEUTSCHLAND

Das Ladesäulenregister der deutschen Bundesnetzagentur verzeichnet zum 1. März 2023 gut 85 000 Ladepunkte, davon über 14 000 Schnellladepunkte. Dies erscheint zwar wenig, bedenkt man, dass es inzwischen etwa 1,9 Mio. zugelassener E-Autos (inkl. Plug-in-Hybrid) gibt. Doch bei den genannten Zahlen bleiben Wallboxen von Privathaushalten, Unternehmen und teilweise auch von Kommunen außen vor. Berücksichtigt man diese, steht ein Ladepunkt für zwei E-Autos zur Verfügung. Bis 2030 sollen laut den Plänen der Bundesregierung 15 Mio. E-Autos auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Viel bleibt zu tun. Neben Förderprogrammen der KfW stehen für den weiteren Aufbau von Ladeinfrastruktur im deutschen Haushaltsgesetz 2023 etwa 6,3 Mrd. Euro zur Verfügung. Eine Schlüsselrolle beim Ausbau kommt insbesondere den Kommunen zu, sind doch insbesondere Mieter auf öffentlich zugängliche Ladepunkte angewiesen. Diese Maßnahmen erscheinen durchaus erforderlich, denn unter Berücksichtigung der Bevölkerungszahl liegt Deutschland mit 102 Ladepunkten pro 100.000 Einwohner aktuell unterhalb des EU-Schnitts an elfter Stelle. Österreich hingegen verfügt über ca. 17.681 E-Ladepunkte und belegt im Verhältnis zur Bevölkerungsanzahl (197 Ladepunkte) den sechsten Platz innerhalb der EU.

FAZIT

Mit der Verordnung zu alternativen Kraftstoffen hat die EU den Weg für eine einheitliche europäische Lösung geebnet. Die bessere Infrastruktur macht den Kauf eines E-Autos attraktiver. Dies stimuliert mittelfristig auch den Markt für Wallboxen. Hersteller sowie Betreiber der Ladepunkte profitieren hiervon, egal ob öffentlich oder privat.

 

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