Trump signalisiert Verhandlungen mit China - Märkte atmen wieder auf

US-Präsident Donald Trump hat am Wochenende Offenheit für Verhandlungen mit China signalisiert und damit Hoffnungen auf eine Entspannung nach der Eskalation vom Freitag geweckt. Nachdem die Aktienmärkte am Freitagnachmittag einbrachen, liegen die Aktienfutures heute Morgen bereits wieder deutlich im Plus (S&P 500 +1,3 %, Nasdaq 100 + 1,7 %). Trump hatte für Aufregung gesorgt, als er nach der Einführung neuer Exportkontrollen durch Peking mit einer drastischen Erhöhung der Zölle auf chinesische Importe auf bis zu 100 % drohte. China reagierte mit scharfen Worten und machte deutlich, dass es auf weitere Provokationen "entschlossen" reagieren werde. Am Wochenende sendete Trump wieder versöhnlichere Signale aus: In einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social betonte er, er wolle China helfen, nicht schaden, und würdigte Chinas Präsident Xi Jinping als "hoch respektiert". Eine unmittelbare Lösung des Konflikts ist jedoch nicht in Sicht. Die von China angekündigten Exportkontrollen für seltene Erden und Trumps Reaktion signalisierten zunächst eine klare Konfrontation. Die US-Regierung hat angedeutet, dass die massiven Zollerhöhungen, die für den 1. November angekündigt sind, noch abgewendet werden könnten, wenn China zu Kompromissen bereit ist.

 

US-Regierungsstillstand belastet die Wirtschaft

Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen gaben am Freitag deutlich nach und liegen aktuell nur noch bei knapp über 4 %. Neben den Handelsstreitigkeiten mit China sorgt die politische Blockade in den USA, die seit dem 1. Oktober andauert, zunehmend für wirtschaftliche Verunsicherung. Die Renditen sanken über alle Laufzeiten. Gleichzeitig mehren sich Zeichen einer Abschwächung am Arbeitsmarkt. Regionale Daten legen nahe, dass die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zuletzt auf 235.000 gestiegen sind. Die US-Notenbank könnte daher am 29. Oktober die Zinsen erneut senken. Zusätzliche Unterstützung erhielt der Anleihenmarkt durch fallende Rohölpreise und die hohe Nachfrage bei einer Auktion dreißigjähriger Anleihen.

 

Fed-Gouverneur Waller mahnt zur Vorsicht bei Zinssenkungen

Christopher Waller sieht den schwachen Arbeitsmarkt als Risiko für die US-Wirtschaftspolitik. "Der Arbeitsmarkt ist schwach, und das ist entscheidend für unsere Entscheidungen", sagte er am Freitag im CNBC-Interview. Nach Wallers Einschätzung dürfte das Beschäftigungswachstum zuletzt negativ gewesen sein, während die Konjunkturdaten überraschend stark ausfielen. Das BIP der USA wuchs im dritten Quartal laut der Fed Atlanta mit einer annualisierten Rate von fast 4 %. Dieser Widerspruch müsse geklärt werden: entweder durch eine Erholung des Arbeitsmarkts oder durch ein Nachlassen des Wachstums. Waller plädierte deshalb für Vorsicht in der Geldpolitik und schlug Senkungen der Zinsen um 25 Bp in den verbleibenden Sitzungen des Jahres vor. Als Trump-Ernennung gilt Waller als Favorit für die Nachfolge von Fed-Chef Powell, dessen Amtszeit 2026 endet.

 

Ausblick auf die Woche

Heute stehen keine wesentlichen Veröffentlichungen auf dem ökonomischen Datenkalender. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung wichtiger US-Konjunkturdaten steht wegen des Government Shutdown zudem in den Sternen. Am Mittwoch würden normalerweise die US-Inflationsdaten veröffentlicht werden. Die US-Inflation hat aus Sicht der LBBW im September erstmals seit Januar 2025 die Marke von 3 % überquert. In Deutschland dürften die am Dienstag auf der Agenda stehenden ZEW-Konjunkturerwartungen eine Stimmungsaufhellung zeigen. Ebenfalls am Dienstag veröffentlicht der IWF seine aktualisierten globalen Konjunkturprognosen.

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