Erleichterungsrallye verpufft


Die überraschend guten Quartalszahlen des Chip-Giganten Nvidia trieben gestern die Aktien europäischer Technologie- und Halbleiterunternehmen nach oben. Die über den Erwartungen liegenden Zahlen und der Ausblick erfreuten die Anleger und sorgten wieder für ein Erstarken des Vertrauens in den KI-Bereich. Der europäische Tech-Index stieg zeitweise sogar um 2,1 %. Doch die anfängliche Euphorie verpuffte im weiteren Tagesverlauf schnell. Am Ende legten der Euro Stoxx 50 und der DAX letztlich nur um 0,5 % zu - zwischenzeitlich notierten die Indizes jeweils rund 1,5 % im Plus. Im Gegensatz dazu standen an der Wall Street die Vorzeichen zum Handelsschluss auf Rot. Nach der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-Notenbank-Sitzung sowie den soliden Signalen vom US-Arbeitsmarktbericht verringerten sich die Chancen auf eine Zinssenkung der Fed im Dezember abermals. Angesichts dieser Belastungsfaktoren wurden die Anleger zunehmend nervös. Der S&P 500, der Dow Jones sowie die Technologiebörse Nasdaq rutschten in den negativen Bereich. Die Börsen in Ostasien nahmen heute Morgen das Momentum in dieselbe Richtung auf. Auch die vorbörsliche DAX-Indikation deutet darauf hin, dass der Wochenschluss mit Verlusten startet.
 

Handelspolitik belastet Investitionen


Zölle, Protektionismus sowie die Unsicherheit in den internationalen Handelsbeziehungen schaden Volkswirtschaften weltweit. Vor allem die anhaltende Unsicherheit in der Handelspolitik lastet auf dem Investitionsgeschehen - langfristig führt dies zu Wachstumsverlusten und gefährdet den Wohlstand. In den nächsten fünf Jahren könnten in der EU die Investitionen um 4,7 % zurückgehen sowie die jährliche Wirtschaftswachstumsrate um 0,6 Prozentpunkte schrumpfen. Dies zeigen die gestern veröffentlichten Ergebnisse der Economic Experts Survey des ifo Instituts und EconPol Europe unter mehr als 600 Experten. Für Deutschland könnte sogar ein überdurchschnittlicher Rückgang der Investitionen von 6,1 % bevorstehen. Die höchsten Rückgänge werden indes für Polen, Irland und Finnland vorausgesagt (jeweils ca. 6,7 bis 6,8 %). Unter dem EU-Durchschnitt liegt Frankreich mit einem erwarteten Minus bei den Investitionen i.H.v. 4,0 %. Die dadurch entstehenden Wachstumsverluste werden überdurchschnittlich negativ für Irland, Slowenien und Lettland (um etwa 1,0 bis 1,5 Prozentpunkte) eingeschätzt. Für Kroatien, Estland und Frankreich werden hingegen nur geringe Belastungen erwartet.
 

Einkaufsmanagerindizes im Blick


Heute werden für den laufenden Monat die Vorabschätzungen für die Einkaufsmanagerindizes (PMIs) von S&P Global veröffentlicht. Im Konsens dürfte sich die Stimmung im deutschen Dienstleistungssektor verschlechtern und im verarbeitenden Gewerbe leicht verbessern. Die beiden Sektoren zusammen dürften um 0,4 Punkte auf 53,5 Zähler nachgegeben haben. In den USA dürften sich die PMIs oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten für beide Bereiche nur marginal verschlechtern. Darüber hinaus wird die Europäische Zentralbank um 11 Uhr den Tariflohnindikator für das dritte Quartal publizieren. Die LBBW rechnet mit einem Wachstum in Höhe von 2,8 % im Vergleich zum Vorjahresquartal.

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