Russische Provokation

Polen schoss laut Angaben der dortigen Regierung eine zweistellige Anzahl russischer Drohnen ab, die in den Nato-Luftraum eingedrungen waren. Ministerpräsident Tusk erklärte, Polen sei seit dem Zweiten Weltkrieg einem offenen Konflikt noch nie so nah gewesen, und beantragte daher Nato-Konsultationen gemäß Artikel 4 des Bündnisvertrags. Historisch wurde jener Artikel erst siebenmal bemüht. Am Abwehreinsatz waren neben polnischen F-16, niederländische F-35, italienische A-WACS sowie Nato-Tankflugzeuge beteiligt. Mehrere Flughäfen, u.a. in Warschau, stellten vorübergehend den Betrieb ein. Laut EU-Außenbeauftragter Kallas hatten sich die Drohnen nicht verirrt, sondern waren wohl eine gezielte russische Provokation, um die Reaktion der Nato zu testen.

 

Supreme Court muss entscheiden

Ein US-Berufungsgericht urteilte Ende August, dass Trump seine Befugnisse überschritt, als er Zölle mithilfe eines Notstandsgesetzes erhöhte. Trump akzeptiert dieses Urteil nicht und fordert daher nun eine Entscheidung des Supreme Court, der mehrheitlich von ihm ernannte bzw. ihm nahestehende Richter umfasst. Für November ist eine erste Anhörung hierzu angesetzt.

 

Gericht blockiert Entlassung von Cook

Trump versucht zudem seit Längerem die Unabhängigkeit der US-Notenbank zu untergraben und die Fed-Führung nach seinen Vorstellungen umzubauen. Im Zuge dessen entließ er Ende August Fed-Gouverneurin Lisa Cook mit dem Vorwurf fehlerhafter Angaben bei einem Hypothekenantrag. Cook klagte gegen die Entlassung und bekam zunächst recht. Es wird jedoch erwartet, dass die US-Regierung hiergegen Berufung einlegen wird.

 

US-Leitzinssenkung rückt wohl näher

Zuletzt waren die Erwartungen an eine baldige US-Leitzinssenkung nach einer längeren Zinspause deutlich angestiegen. Die für diese Woche angesetzten Zahlen zur US-Teuerung hätten jedoch einen Strich durch die Rechnung machen können. Die gestern veröffentlichten Erzeugerpreise taten dies allerdings nicht. Im Gegenteil: Sie lagen sowohl in der Headline als auch in der Kernrate um 0,1 % unter dem Niveau des Vormonats. In Konsens war hingegen ein Anstieg um jeweils 0,3 % befürchtet worden. Sollten auch die für heute terminierten US-Konsumentenpreise nicht böse überraschen, dürfte einer Zinssenkung kaum noch etwas im Wege stehen.

 

EZB hält die Füße still

Zunächst steht heute jedoch der Zinsentscheid der EZB auf der Agenda. Hierbei erwartet der allgemeine Konsens, dass die Euro-Währungshüter den Leitzins zum zweiten Mal in Folge unverändert lassen werden. Eine leichte hawkishe Verschiebung, sowohl in der Wortwahl von EZB-Chefin Lagarde, als auch bei den neuen Stabsprojektionen, ist jedoch wahrscheinlich. Die verbliebene Hoffnung der Marktakteure, dass die EZB mittelfristig noch einen weiteren geldpolitischen Lockerungsschritt aus dem Ärmel zieht, könnte somit einen gewissen Dämpfer erhalten. Dabei wäre es gleichwohl verfrüht, einen finalen EZB-Zinsschritt bereits jetzt schon abzuschreiben.

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