Nvidia mit guten Quartalszahlen
In den vergangenen Handelstagen hatte sich die Stimmungslage an den Börsen spürbar verschlechtert. Die zunehmende Skepsis, ob die US-Notenbank im Dezember tatsächlich ein weiteres Mal eine Leitzinssenkung beschließen wird, sorgte für Gewinnmitnahmen. Zudem kamen angesichts der hohen Bewertungen vermehrt Sorgen vor einer KI-Blase auf. Entsprechend vorsichtig blieben die Anleger an den Aktienmärkten gestern vor der Veröffentlichung der mit Spannung erwarteten Quartalszahlen des KI-Konzerns Nvidia. Der DAX schloss den Handel mit einem leichten Minus von 0,08 %.
Der Chiphersteller Nvidia berichtete gestern Abend nach Börsenschluss überraschend positive Zahlen für das dritte Quartal. Zudem hob das derzeit wertvollste Unternehmen der Welt die Umsatzprognose an. Die Aktie des Tech-Giganten stieg im nachbörslichen Handel um mehr als 5 %. Die asiatischen Aktienmärkte reagierten heute früh erleichtert. Japans Nikkei 225 stieg zeitweise um 4,2 %, koreanische Aktien legten um 3,3 % zu und der taiwanesische Markt gewann 3,4 %, da Technologielieferanten in der KI-Wertschöpfungskette starke Kursgewinne verzeichneten.
China wichtigster Handelspartner
Im Zeitraum Januar bis September 2025 war China nach Angaben des Statistischen Bundesamtes der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Der Außenhandelsumsatz (Exporte plus Importe) mit China betrug 185,9 Mrd. EUR. Damit schob sich China vor die USA, die auf dem zweiten Rang der wichtigsten Handelspartner Deutschlands für die ersten neun Monate des Jahres landeten. Im Gesamtjahr 2024 war China von den USA als wichtigster Handelspartner verdrängt worden. Die USA blieben im Zeitraum von Januar bis September 2025 aber wie bereits seit 2015 wichtigstes Zielland deutscher Güterausfuhren. Allerdings gingen die Exporte in die USA im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 7,8 % zurück. Die Ausfuhren nach China sanken sogar um 12,3 %. China belegt in der Rangliste der wichtigsten Zielländer deutscher Exporte Rang 6. Besonders starke Einbrüche verzeichneten die Kraftfahrzeug- und Maschinenexporte sowohl in die USA als auch nach China.
Heute US-Arbeitsmarktbericht
Die guten Quartalsdaten von Nvidia dürften die Nervosität an den Aktienmärkten heute vorerst wieder beruhigen. Die Sorgen um ein Ausfallen der Leitzinssenkung durch die Federal Reserve im Dezember sind dagegen noch nicht vom Tisch. Aufgrund des erst kürzlich beendeten US-Regierungsstillstands kommt es nach wie vor zu Verzögerungen bei der Veröffentlichung von US-Makrodaten. Heute werden nun die US-Arbeitsmarktdaten für September bekanntgegeben. Auf die Arbeitsmarktdaten für Oktober und November müssen die Anleger dagegen noch warten. Das US-Arbeitsministerium erklärte gestern, es werde einen kombinierten Arbeitsmarktbericht für beide Monate am 16. Dezember veröffentlichen - also erst nach der Fed-Sitzung am 9./10. Dezember. Die Datengrundlage für die Entscheidung der US-Währungshüter bleibt damit unsicher. Dies veranlasste Händler dazu, ihre Wetten auf eine Zinssenkung im Dezember weiter zurückzufahren.