Verworrene Lage
Auf Drängen der Europäer wurde der im Laufe der vergangenen Woche publik gewordene US-Friedensplan, welcher eher den Charakter einer russischen Wunschliste hatte und daher einer Kapitulation der Ukraine gleichgekommen wäre, überarbeitet. Die heikelsten Passagen wurden hierbei entfernt. Während US-Präsident Donald Trump bezüglich des Kremls nur noch wenige Streitpunkte zu erkennen glaubt, sieht Frankreichs Präsident Emmanuel Macron keine Anzeichen dafür, dass Russland wirklich zu einem Waffenstillstand bereit ist.
Konsum erstmals seit 2023 rückläufig
Die gestrigen Detailzahlen zum deutschen BIP für Q3/25 zeigen, dass der private Konsum erstmals seit Ende 2023 wieder schrumpfte (-0,3 % QoQ). Der Staatskonsum wuchs um 0,8 % QoQ, jedoch vor allem wegen höherer Personalausgaben. Lichtblick waren die Investitionen mit einem Plus von 1,1 % QoQ. Dem steht jedoch ein Rückgang bei den Exporten um 7 % QoQ gegenüber.
Enttäuschung auf ganzer Linie
Nach +0,6 % im August legten die US-Einzelhandelsumsätze im September nur um 0,2 % zu, klar schwächer als im Konsens erwartet. Zudem zeigte das US-Konsumentenvertrauen, welches von revidiert 95,5 Zählern im Oktober auf nur noch 88,7 Punkte im November geradezu einbrach, die starke Verunsicherung der US-Verbraucher. Dies lässt befürchten, dass der übermorgen anstehende Black Friday zu einer großen Enttäuschung für den US-Einzelhandel werden könnte.
US-Veröffentlichungszeitpunkte vage
Die Nachwirkungen des längsten Government Shutdowns der US-Geschichte sind immer noch zu spüren. Ursprünglich war für heute die nachgeholte Veröffentlichung der Daten zum US-BIP-Wachstum für Q3/25 geplant. Inzwischen wurde jedoch bekannt, dass diese Zahlen nun sogar erst am 23.12. veröffentlicht werden. Die Zahlen zu den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter im September sollten hingegen heute kommen. Nach einem Plus von 2,9 % im August erwarten die Beobachter im Konsens zwar einen weiteren Anstieg um 0,3 %. Die Bandbreite ihrer Schätzungen reicht dabei allerdings von -2 % bis +5 %. Zudem veröffentlicht die US-Notenbank Fed ihren Beige Book genannten Konjunkturbericht.