Fed signalisiert mögliche Zinspause
Der Offenmarktausschuss der Federal Reserve hat gestern wie allgemein erwartet beschlossen, das Zielband für den Tagesgeldsatz um 25 Basispunkte auf 3,75 % bis 4,00 % zu senken, die zweite Leitzinssenkung in Folge. Die Finanzmarktkurse reagierten zunächst sowohl auf der Aktien- als auch auf der Rentenseite nur mäßig auf die Zinssenkungen. Anschließende Bemerkungen von Jerome Powell, wonach eine weitere Senkung im Dezember keineswegs ausgemacht sei, trübten die Stimmung indes merklich. Der USD-Geldmarkt hatte eine abermalige Lockerung für diesen Termin bereits weitgehend vorweggenommen. In Asien tendierten die Märkte uneinheitlich, angesichts des Spannungsfeldes zwischen "hawkischer" Überraschung der Fed, gemischten Zahlen der KI-Granden und der zu Redaktionsschluss noch unklaren Auswirkungen des sino-amerikanischen Gipfeltreffens. Trump bewertete das Treffen mit Xi Jinping auf einer Skala von 1 bis 10 mit einer 12. Auch Xi könnte das Ergebnis positiv sehen, da der zuvor von Trump angedrohte Zollsatz von 100 % nicht umgesetzt wird. Stattdessen soll der aktuelle Satz von 57 % auf 47 % gesenkt werden.
Licht und Schatten zur Quartalssaison
Die Berichtssaison läuft auf Hochtouren. Allein gestern legten im DAX fünf Unternehmen ihre Zahlen vor. Adidas, BASF, Deutsche Bank, Mercedes-Benz und nachbörslich Airbus. Mercedes-Benz (bessere operative Margen als erwartet) und Deutsche Bank (Rekordergebnis) überraschten besonders positiv, während Adidas an den Kurstafeln abgestraft wurde. Adidas hatte noch vor wenigen Tagen den Ausblick angehoben, und sprach jetzt über zögerliche Orders aus dem US-Einzelhandel. In den USA waren die Zahlen der KI-Titel Alphabet, Microsoft und Meta mit Spannung erwartet worden, die nachbörslich vorgelegt wurden. Die Zahlen von Alphabet wurden von den Anlegern goutiert (+5 %), während Microsoft (-4 %) und Meta (-7 %) im nachbörslichen Handel einbüßten. Alphabet übertraf dank robuster Werbeeinnahmen und einer starken Cloud-Sparte die Erwartungen. Auch Microsoft legte besser als erwartete Gewinne und Umsätze vor. Wie auch bei Meta reagierten die Anleger jedoch sensibel auf die höher als erwarteten Investitionen in KI-Rechenzentren. Heute folgen mit Apple und Amazon zwei weitere Giganten aus dem Kreis der größten Tech-Konzerne der Welt.