US-Arbeitslosenquote: 4-Jahres-Hoch
Das US-Arbeitsministerium veröffentlichte gestern nicht nur den Arbeitsmarktbericht für November, sondern auch die nachträglich erhobenen Daten zur Beschäftigungsentwicklung im Oktober. Ursächlich für die Verzögerung war die lange Haushaltssperre (Government Shutdown), in der US-Behörden manche Tätigkeiten vorübergehend einstellen mussten. Auch dadurch sank die Zahl der Beschäftigten im Oktober um 105 Tausend und stieg im November um 64 Tausend. Der US-Arbeitsmarkt schwächelt also weiter, bricht aus Sicht der LBBW aber nicht ein: Im Durchschnitt der zurückliegenden drei Monate schuf die US-Privatwirtschaft pro Monat 75 Tausend neue Jobs. Dies ist zwar nur die Hälfte der Beschäftigungszuwächse vom Vorjahr, aber immer noch ein spürbarer Anstieg. Die Stundenlöhne zogen dabei weiterhin an. Allerdings sprang die Arbeitslosenquote von 4,4 % im September auf 4,6 % im November. Dies markiert nicht nur ein neues Jahreshoch (im Januar lag das Jahrestief bei 4,0 %), sondern auch den höchsten Stand nach September 2021 (4,7 %). Bei den US-Einkaufsmanager-Indizes (PMI) gab es einen leichten Rückgang von 54,2 auf 53,0 Punkte, was aber noch im expansiven Bereich liegt. In Summe dürfte die US-Notenbank ihren Zinssenkungskurs auch im kommenden Jahr fortsetzen. Die Aktienmärkte setzten nach den mit Spannung erwarteten Daten ihren leichten Abwärtstrend der vergangenen Tage größtenteils fort.
Rückläufige PMI-Werte für Euroraum
Für den Euroraum wurden gestern vorläufige Dezember-Daten der Einkaufsmanagerindizes (PMIs) veröffentlicht. In Deutschland musste zum Jahresende ein Rückgang dieser Stimmungsindikatoren verzeichnet werden, sowohl für die Industrie (von 48,2 Punkten auf 47,7) als auch für den Dienstleistungssektor (von 53,1 auf 52,6). Dies lag unter den Erwartungen und wirkte sich auch auf die PMIs für den Euroraum aus, die ebenfalls nachgaben. Beim ZEW Indikator für Deutschland gab es dagegen eine positive Nachricht: Die Erwartungskomponente für die konjunkturelle Entwicklung verbesserte sich von 38,5 auf 45,8 Zähler und übertraf die Erwartungen (Bloomberg-Konsens: 38,4). Allerdings gelang dies nur auf Basis einer verschlechterten Lageeinschätzung (von -78,7 auf -81,0) der befragten Analysten und professionellen Anleger.
Heute Daten zum ifo Geschäftsklima
Heute stehen nochmals Daten zur Konjunkturentwicklung in Deutschland auf der Agenda: Das ifo-Forschungsinstitut veröffentlichte um 10 Uhr aktuelle Einschätzungen vom Dezember. Für den Geschäftsklimaindex, der im November bei 88,1 Punkten notierte, könnte zum Jahresausklang noch ein kleiner Anstieg herausspringen.