Rekord-Shutdown endet 

Der längste Regierungsstillstand in der US-Geschichte ist vorbei. Nach 43 Tagen haben Senat und Repräsentantenhaus einem Übergangshaushalt zugestimmt, den Präsident Trump umgehend unterzeichnete. Damit nimmt die Verwaltung ihre Arbeit wieder auf – vorerst. Denn das Budget gilt nur bis Ende Januar. Im Repräsentantenhaus fiel die Entscheidung mit 222 zu 209 Stimmen, unterstützt von sechs abweichenden Demokraten. 

 

Dow weiter auf Rekordfahrt 

An der Wall Street herrschte bereits vor der offiziellen Einigung im Haushaltsstreit Zuversicht. Der Dow Jones setzte ein starkes Zeichen und übersprang erstmals seit Ende Oktober wieder die Marke von 48.000 Punkten – ein neuer Rekord nach zwei Wochen Seitwärtslauf. Am Ende stand ein Plus von 0,68 % bei 48.254 Punkten. Der S&P 500 zeigte sich dagegen verhaltener und gewann lediglich 0,06 % auf 6.851 Zähler. Noch schwächer präsentierte sich der Nasdaq 100, der um 0,06 % nachgab und bei 25.517 Punkten schloss. Seine jüngste Schwächephase hält damit an – ein Hinweis darauf, dass Investoren die hohen KI-getriebenen Bewertungen zunehmend kritischer prüfen.

 

Erdgaspreis zeigt sich stabil

Die Gaspreise zeigen sich zu Beginn der Heizperiode erstaunlich stabil – trotz sinkender Speicherstände und fortbestehender Unsicherheiten in der europäischen Versorgungslage. Der für das Preisniveau maßgebliche TTF-Terminkontrakt in Amsterdam notiert seit September konstant bei etwa 32 Euro je Megawattstunde (MWh) und hat sich in den vergangenen vier Wochen kaum bewegt. Dies überrascht, da die Nachfrage in den Wintermonaten traditionell steigt. Gleichzeitig sind die europäischen Speicher deutlich schwächer gefüllt als im Vorjahr: Aktuell liegt der Füllstand bei rund 83 %, zwölf Prozentpunkte unter dem Wert des vergangenen Jahres und rund neun Prozent unter dem saisonalen Durchschnitt. In Deutschland beträgt die Auslastung der Speicher 86 %. Die EU-Staaten haben zudem beschlossen, ab 2027 kein russisches Flüssiggas (LNG) mehr zu importieren – eine Entscheidung mit langfristigen Folgen für die Energiesicherheit. Noch wirkt der Markt ruhig, doch angesichts der geopolitischen Risiken und der bevorstehenden Kältephase könnte diese Ruhe trügerisch sein. 

 

Industrieproduktion im Fokus

Nicht nur Deutschland ist von einer ökonomischen Malaise geplagt, auch im Vereinigten Königreich mag die Wirtschaft nicht recht in Schwung kommen. Die britische Statistikbehörde ONS wird heute um 8:00 Uhr das Wachstum der britischen Wirtschaftsleistung im September veröffentlichen.

Um 11:00 Uhr richtet sich der Blick der Märkte auf die aktuellen Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone für September. Nach dem kräftigen Rückgang um 1,2 % im August rechnen Ökonomen mit einer leichten Erholung. Die LBBW geht aktuell von einem Plus von rund 0,5 % gegenüber dem Vormonat aus, der Konsens liegt bei 1,0 %. Damit deutet sich eine vorsichtige Belebung der Industrieaktivität an, nachdem schwache Auftragseingänge und ein trübes außenwirtschaftliches Umfeld im Sommer auf die Produktion gedrückt hatten. Ob sich die Erholung fortsetzen kann, bleibt offen – zu groß sind die Belastungen durch hohe Finanzierungskosten und eine verhaltene Auslandsnachfrage. Die heutigen Zahlen gelten daher als wichtiger Test für den konjunkturellen Verlauf im Schlussquartal.

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