Martialische Rede
Der Leiter des Pentagon, Pete Hegseth, der sein Ministerium vor einigen Wochen in „Kriegsministerium“ umbenannt hatte, versammelte gestern die internationale Führungsebene des US-Militärs am Stützpunkt Quantico in Virginia. Dabei rief er dazu auf, sich auf die Möglichkeit eines militärischen Konflikts vorzubereiten. Laut Hegseth geschehe dies nicht aus dem Wunsch heraus, Krieg zu führen, sondern aus dem Bestreben, den Frieden zu bewahren.
Stärker als erwartet
Die Inflation in Deutschland ist zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Nach einer jährlichen Rate von 2,2 % im August wurde zwar allgemein mit einem weiteren Anstieg gerechnet, jedoch nur auf 2,3 %. Tatsächlich liegt der neue Wert nun bei 2,4 %. Noch wichtiger als die deutschen Zahlen sind jedoch die für heute um 11 Uhr erwarteten Daten zur harmonisierten Inflation im gesamten Euroraum. Diese gelten als zentraler Faktor für die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB). In der harmonisierten Berechnung, die auf einem leicht abweichenden Warenkorb basiert, stieg die deutsche Inflationsrate sogar um 0,3 Prozentpunkte. Die bisherigen Prognosen für den Euroraum gingen von einem Anstieg der Inflation von 2,0 % im August auf 2,2 % im September aus. Angesichts der überraschend hohen deutschen Werte besteht nun die Möglichkeit, dass die Inflation im Euroraum stärker als erwartet vom angestrebten 2 %-Ziel der EZB abweicht.
Starker Oktober, schwacher Oktober
Seit dem Start des DAX im Jahr 1988 hat sich ein typisches saisonales Muster etabliert: Zwischen dem 20. Juli und dem 2. Oktober verzeichnete der deutsche Leitindex im Durchschnitt einen Rückgang von 5,07 %. Im laufenden Jahr 2025 folgte der DAX diesem Muster sogar noch etwas ausgeprägter – sein Jahreshoch erreichte er bereits am 9. Juli, bevor er bis zum bisherigen Tief am 16. September um 6,13 % nachgab. Die sogenannte Sommerflaute verlief damit nahezu wie erwartet. In den USA zeigte sich hingegen ein anderes Bild: Der S&P 500 erreichte am 22. September ein neues Allzeithoch und blieb damit von der saisonalen Schwäche unberührt. Während in Deutschland die Monate August und September historisch zu den schwächsten zählen und der Oktober oft den Startschuss für die Jahresendrally gibt, hat dieser Monat in den USA einen eher gemischten Ruf. Im langfristigen Durchschnitt war der Oktober dort der einzige Monat mit einem negativen Kursverlauf. In den letzten zehn Jahren jedoch konnten US-Aktien im Oktober durchschnittlich um 1,4 % zulegen. Trotz dieser positiven Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit beginnt der Oktober 2025 für den US-Markt mit einer unerfreulichen Nachricht, die die Stimmung zum Monatsauftakt trüben könnte.
USA im Shutdown
Am heutigen Nachmittag stehen neben dem ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe auch die aktuellen Zahlen zum US-Stellenaufbau im September auf dem Programm, erhoben vom privaten Arbeitsmarktdienstleister ADP. Diese Daten gelten traditionell als Vorindikator für die offiziellen Arbeitsmarktzahlen der US-Regierung, die üblicherweise zwei Tage später veröffentlicht werden.
Allerdings könnte es in diesem Monat zu Verzögerungen kommen: Seit Mitternacht ist ein Regierungsstillstand (Shutdown) in Kraft, der große Teile der US-Bundesbehörden lahmlegt und die wirtschaftliche Dynamik belastet. Infolge dessen ist die Veröffentlichung der staatlichen Arbeitsmarktdaten vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben.
Politisch bleibt die Lage angespannt: Die Demokraten im US-Kongress zeigen sich derzeit nur dann bereit, einer Erhöhung der Schuldenobergrenze zuzustimmen, wenn der Präsident die zuletzt gekürzten Zuschüsse für die Medicaid-Krankenversicherung für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen wieder rückgängig macht.