Unsere Zeitreise

1897

1897-1914: Die ersten Jahre

Ende des 19. Jahrhunderts war die Landwirtschaft in Vorarlberg hoch verschuldet, da Kredite privat und zu hohen Zinsen vergeben wurden, oft mit Hofversteigerungen als Folge. Um dem entgegenzuwirken, gründete der Landtag 1897 mit Zustimmung von Kaiser Franz Joseph I. die „Hypothekenbank des Landes Vorarlberg“, die günstige, langfristige Darlehen bot. Zeitgleich wurde das Grundbuch eingeführt. Nach ersten Räumen in der Post am See zog die Bank 1901 in das “Pfannersche Anwesen” in der Kirchstraße. In zehn Jahren vergab sie über 4.000 Hypothekendarlehen und erzielte früh kleine Gewinne.

1914

1914-1938: 1. Weltkrieg und neue Geschäftsfelder

Der Erste Weltkrieg bringt Millionen Tote und eine Hyperinflation: 1922 liegt die Rate bei 1.733 %, Preise steigen stündlich, Brot wird mit Schubkarren voller Banknoten bezahlt. Viele Bauern tilgen rasch ihre Schulden, was die Bankbestände gefährdet. 1925 erweitert die Hypothekenbank daher ihr Geschäft: Spareinlagen, Fremdwährungspfandbriefe, Zahlungsverkehr des Landes, später Wohnbauförderung und Fondsverwaltung. 1923 zieht sie ins umgebaute Hotel Montfort neben den Landtagssaal, teils mit vermieteten Räumen. Die neue Ausrichtung bewährt sich, sodass die Bank die Weltwirtschaftskrise 1931 nahezu unbeschadet übersteht.

1938

1938-1945: 2. Weltkrieg

1938 ersetzen die Nationalsozialisten fast die gesamte Führung der Hypothekenbank durch Parteigenossen. Pfandbriefe werden in Reichsmark ausgegeben, das Landeswappen verschwindet von Briefköpfen, der Name bleibt. Pläne sehen eine Eingliederung in die Gauverwaltung Innsbruck vor. Im Mai 1945 bombardieren französische Truppen Bregenz, die Bank bleibt unbeschädigt, umliegende Gebäude werden zerstört. 

1945

1945-1950: Der Wiederaufbau

Nach Kriegsende wird die Arbeit unter neuer Führung im Zeichen des Wiederaufbaus fortgesetzt. Die Finanzierung von Eigenheimen zur Bekämpfung der Wohnungsnot wird ein Kerngeschäft, während die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Krediten sinkt. Trotz geringer Kriegsschäden steht die Wirtschaft vor Problemen: unterbrochene Transportwege, Rohstoffmangel, fehlende Arbeitskräfte sowie eine zerrüttete Währung und Bankenlandschaft prägen den Neubeginn.

1950

1950-1960: Vorarlberg wächst

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebt Vorarlberg fast durchgehend wirtschaftliches Wachstum. In den 1950er Jahren erreicht die Textilindustrie ihre Blütezeit und macht 1955 über 75 % der industriellen Produktion aus. Gleichzeitig steigt der Arbeitskräftebedarf stark an, was ab den 1960er Jahren eine massive Zuwanderung auslöst. 

1960

1960-1970: Der Weg zur Universalbank

Zwischen 1961 und 1971 wächst die Bevölkerung um fast 
25 %. Um Unternehmen Investitionen zu ermöglichen, gründet die Hypothekenbank gemeinsam mit dem Land und der Wirtschaftskammer die Vorarlberger Garantiegemeinschaft. Damit wird sie zur Unternehmerbank des Landes. In den 1960er Jahren startet sie ins Leasinggeschäft und eröffnet ihre erste Filiale im Kleinwalsertal. Anfang der 1970er Jahre stellt sie Vorarlbergs ersten Bankomaten auf, um trotz Einführung der 5-Tage-Woche Kundengeschäfte am Samstag zu ermöglichen. 

1970

1970-1990: Filialisierung und Markterweiterung

Ab den 1970ern verliert die Textilindustrie an Bedeutung, während Metall-, Elektronik- und Nahrungsmittelindustrie wachsen. Ende der 1970er erwirbt die Hypo Vorarlberg das Gebäude Bahnhofstraße/Montfortstraße mit dem denkmalgeschützten Landtagssaal. 1980 führt sie einen Energie-Sonderkredit ein und bekennt sich früh zu Nachhaltigkeit. In den 1980ern rettet sie das Hypomeeting Götzis und startet die Vermögensverwaltung als dritte Säule. 1990 wird sie „Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank“, 1996 AG, 2017 „Hypo Vorarlberg Bank AG“. Die Filialisierung macht sie zu einem großen Arbeitgeber; der Hypo-Club fördert Kultur, Bildung und Sport.

1995

1995-2010: Finanzkrise und Ausbau der Geschäftsfelder

1995 stärkt der EU-Beitritt den Wirtschaftsstandort und beschleunigt das Wachstum. 1996 wird die Bank zur Aktiengesellschaft und verkauft 25 % plus eine Aktie an ein baden-württembergisches Bankenkonsortium, um ihre Wettbewerbsposition zu sichern. Ende der 1990er folgt eine Niederlassung in St. Gallen. In den 2000ern expandiert sie mit Filialen in Graz und Wels und gründet die Hypo SüdLeasing GmbH. 2008 feiert sie ihr 111-jähriges Jubiläum und investiert 16,5 Mio. Euro in die Modernisierung der Zentrale. Die Finanzkrise 2008/09 übersteht sie dank konservativem Geschäftsmodell und der Stabilität ihrer Firmen- und Privatkunden ohne größere Einbußen.

2010

2010-2016: Herausforderungen und Chancen

Seit Beginn der 2000er Jahre führt die Hypo Vorarlberg kleine Filialen zu Kompetenz-Centern zusammen, um dem digitalen Wandel und dem wachsenden Bedarf an Beratung gerecht zu werden. 2012 bündelt sie das österreichische Leasing- und Immobiliengeschäft in der Hypo Immobilien & Leasing GmbH mit umfassenden Services von Bewertung bis Objektmanagement. 

2017

2017-2022: Corona und ihre Folgen

2017 setzt sie mit dem ersten öffentlichen Green Bond einer österreichischen Bank einen grünen Meilenstein und veröffentlicht seither jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht. Ab 2018 rückt der Klimawandel durch „Fridays for Future“ weltweit in den Fokus, Vorarlberg strebt bis 2050 Energieautonomie an. 2020 bringt die Corona-Pandemie die Welt teilweise zum Stillstand. Dank Überbrückungskrediten und Stundungen bleibt die Bank stabil, bereits 2021 zeigt sich eine deutliche Erholung. Mit der Eröffnung des neuen Standorts in Salzburg stärkt die Hypo Vorarlberg ihre Präsenz in wichtigen Wachstumsmärkten. 2022 feiert die Bank ihr 125-jähriges Bestehen.

2023

Ab 2023: Blick in die Zukunft

Trotz globaler Herausforderungen wie dem Ukraine-Krieg bleibt die Hypo Vorarlberg stabil und erhält erneut den FMVÖ-Recommender-Award. Digitalisierung bringt Chancen, verlangt aber IT-Sicherheit, Big Data und technologische Anpassungen. Lernfabriken fördern Austausch und stärken die Region. Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung: Ab 2024 gilt die EU-ESG-Richtlinie, die Unternehmen stärker reguliert. Diversität und Talentförderung bleiben zentrale Schwerpunkte. Die Bank treibt ihre Transformation zu Nachhaltigkeit, Digitalisierung und kundenorientierten Lösungen konsequent voran.

Kontakt & Filialen Hilfsmittel & Rechner Notfall & Hilfe