1938 - 1950

125 Jahre: eine Zeitreise

Der 2. Weltkrieg

Bereits im Jahr 1938 wird fast die gesamte Führung der Bank von den neuen Machthabern ausgetauscht und durch nationalsozialistische Parteigenossen ersetzt.

Pfandbriefe werden in Reichsmark ausgegeben bzw. durch deutsche Schuldverschreibungen ersetzt. Mit Fortdauer des Krieges leiden auch die Geschäfte der Hypothekenbank und es gibt Pläne, die Bank sowie weitere Vorarlberger Institutionen in der Gauverwaltung Innsbruck aufgehen zu lassen. Der Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes kommt diesen Plänen zuvor.

Das Landeswappen verschwindet

Vorarlberg wird nach dem "Anschluss" an das nationalsozialistische Deutschland (1938) dem Gau Tirol-Vorarlberg angegliedert und von Innsbruck aus verwaltet. Obwohl es das Land Vorarlberg nicht mehr gibt, heißt die Bank weiterhin "Hypothekenbank des Landes Vorarlberg". Lediglich das Landeswappen im Briefkopf fällt dem Zugriff der Nationalsozialisten zum Opfer und verschwindet vorübergehend.

Bekämpfung der Wohnungsnot

Nach Kriegsende wird die Arbeit unter neuer Führung und im Zeichen des Wiederaufbaus fortgesetzt. Die ersten Nachkriegsjahre werden nicht nur für die Hypothekenbank zur Belastungsprobe. Viele stehen vor den Trümmern ihrer Existenz und nur mit Fleiß und harter Arbeit gelingt es der Vorarlberger Bevölkerung sich von den Kriegsfolgen zu erholen. Eines der dringendsten Nachkriegsprobleme ist die Bekämpfung der Wohnungsnot. So wird die Finanzierung von Eigenheimen zu einem wesentlichen Geschäftsfeld der Bank. Gleichzeitig geht die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Krediten deutlich zurück.

Der Wiederaufbau

Die Vorarlberger Wirtschaft wird während des 2. Weltkriegs von Zerstörungen weitgehend verschont. Trotzdem steht sie mit Kriegsende vor großen Schwierigkeiten. Transportwege sind unterbrochen und es mangelt an Rohstoffen und qualifizierten Arbeitskräften.

Auch das monetäre System wird durch die "größte Tragödie des 20. Jahrhunderts" erneut zerrüttet. Geordnete Währungsverhältnisse, ein funktionierender Banken- und Kreditapparat und ein leistungsfähiger Kapitalmarkt müssen erst wieder hergestellt werden.

Nachdem die Stadt Bregenz von den Nazis nicht geöffnet wird, kommt es im Mai 1945 zur Bombardierung durch französische Truppen. Das Landhaus und die Hypothekenbank bleiben verschont, viele benachbarte Gebäude, wie die Firma Teutsch oder das Hotel de l’Europe werden komplett zerstört.