Rezession ja, Absturz nein

Der Kriegsausbruch versetzte die Welt im vergangenen Jahr in einen Schockzustand. Die Frühindikatoren kollabierten, eine harte Rezession zeichnete sich ab. Doch Wirtschaft sowie Verbraucherinnen und Verbraucher präsentieren sich bisher resilienter als erwartet. Zwar bleibt eine Rezession das wahrscheinlichste Szenario, aber der konjunkturelle Absturz scheint auszubleiben.

Das globale Konjunkturbild hellt sich sukzessive auf. Ablesbar war dies zuletzt insbesondere an einem Anstieg zahlreicher Frühindikatoren – sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern. So zeigte beispielsweise das deutsche ifo-Geschäftsklima eine deutliche Gegenbewegung und auch das Gfk-Konsumklima erholte sich von seinen historischen Tiefständen. Getrieben wurde die Stimmungsverbesserung nicht zuletzt von einem Rückgang der Energiepreise, nachdem infolge des milden Winters und der schnellen Inbetriebnahme erster Flüssiggasterminals die gefürchtete Gasrationierung nicht eintrat.

Hoher Auftragsbestand als Puffer

Wirtschaftliche Schwächesignale waren in den vergangenen Monaten dennoch spürbar – beispielsweise in Form rückläufiger Auftragseingänge. Allerdings profitiert die deutsche Wirtschaft aktuell von einem sehr hohen Auftragsbestand, der sich aufgrund der Materialengpässe in der Pandemie gebildet hat. Die globalen Lieferketten haben sich zuletzt weiter entspannt, die Abarbeitung der Auftragspolster ist endlich möglich. Im Vergleich zu früheren Zyklen könnten die vergleichsweise sicheren Arbeitsplätze im Abschwung den privaten Konsum stützen.

Milde Rezession zeichnet sich ab

In Summe mehren sich die Signale, dass eine Rezession in Österreich und Deutschland zwar nicht vollständig vermieden werden kann, jedoch dürfte sie deutlich milder ausfallen, als noch vor einigen Monaten erwartet. Damit haben sich die konjunkturellen Perspektiven in unserem Hauptszenario etwas verbessert. Die Unsicherheit bleibt angesichts der Vielzahl an geopolitischen Konflikten und einer nach wie vor hartnäckig hohen Inflation hoch.

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