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Aktienmärkte im Plus
Der Wall Street verhalf die Aussicht auf eine Zinssenkung zu einem versöhnlichen Wochenausklang. Der S&P 500 gewann 1,5 % und egalisierte damit die seit Vorwochenschluss aufgelaufenen Verluste. Der Nebenwerteindex Russell 2000, der vor allem die US-Binnenwirtschaft repräsentiert, gewann sogar gut 3 %. Intel profitierte vom Erwerb eines 10%-Pakets durch die US-Regierung. DAX und Euro Stoxx legten marginal zu. Bemerkenswert ist die Lethargie, in der sich Europas Börsen bewegen. Zwischen Höchst- und Tiefststand des DAX lagen in der vergangenen Handelswoche gerade einmal 1,1 %. Das Analysehaus Sentix wertet die ausgebliebene Stimmungsreaktion auf die verbesserten Zinsperspektiven als negativ.
Russlands Kriegswirtschaft unter Druck
Am Sonntag beging die Ukraine ihren Unabhängigkeitstag. Höchster Gast in Kyjiw war Kanadas Premierminister Mark Carney mit neuen Hilfszusagen im Gepäck. Unterdessen zeigen ukrainische Angriffe auf Russlands Ölindustrie offenbar Wirkung: Schätzungen zufolge sind bereits 15 % der Raffineriekapazitäten ausgefallen. Und auch Russlands Getreideernte leidet unter dem Mangel an Arbeitskräften sowie Trockenstress. Die Exporte dürften laut russischen Exilmedien zum Vorjahr um ein Viertel fallen. Den Kreml werden solche Widrigkeiten aber kaum zum Abbruch seines Vernichtungskrieges bewegen.
Ifo-Klima könnte sinken
Zum Wochenstart legt das Münchener ifo Institut seinen monatlichen Konjunkturindex vor. Nach drei Anstiegen in Folge erwartet die LBBW für August einen leichten Rückgang. Damit würde Deutschlands Wirtschaft weiterhin dem Rhythmus der sprichwörtlichen Echternacher Springprozession folgen (die aber in Wirklichkeit keine Rückwärtsschritte kennt). Die Hoffnung auf Impulse durch die neue Bundesregierung scheint zu schwinden. Für Montag hat Deutschlands Kanzler Merz zunächst die von der Union gestellten Minister zu einem Krisentreffen einberufen. Ob es in den USA besser läuft, wird der Dienstag zeigen. Dann werden neue Daten zu Auftragseingängen und Verbrauchervertrauen veröffentlicht.
PMI-Daten durchwachsen
Die am Donnerstag veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes zeichneten insgesamt ein eher ambivalentes Bild. Während der deutsche Index für das verarbeitende Gewerbe um 0,8 auf 49,9 Zähler anstieg, sank jener für den Dienstleistungssektor um 0,5 auf 50,1 Punkte. Einerseits signalisieren die Zahlen zum Teil eine gewisse Erleichterung hinsichtlich eines wohl ausbleibenden Worst-Case-Szenarios im Handelsstreit, andererseits ist die wirtschaftliche Stagnation hierzulande keinesfalls vom Tisch.
Heutige Rede Powells im Fokus
Am heutigen Freitag stehen wieder einige Veröffentlichungen auf der Agenda, insbesondere auf der Makro-Ebene. Gleich zu Beginn des Tages veröffentlichte das deutsche statistische Bundesamt aktuelle Zahlen des Bruttoinlandsprodukts für das zweite Quartal. Zuletzt betrug das BIP-Wachstum -0,1 % im Vergleich zum Vorquartal. Darüber hinaus wird die Europäische Zentralbank um 11 Uhr den Tariflohnindikator für das zweite Quartal publizieren. Das wichtigste Ereignis des Tages wird dann zweifelsohne die Rede von Fed-Chef Jerome Powell auf dem alljährlichen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole sein. Die Rede wird um 16 Uhr unserer Zeit stattfinden und dürfte weitere Erkenntnisse hinsichtlich des geldpolitischen Pfades bringen. Darüber hinaus wird die Ratingagentur Moody's am heutigen Freitag ihre aktualisierte Einschätzung für die Republik Österreich kundgeben. Auf Ebene der Einzeltitel gewähren heute anlässlich der nahezu abgelaufenen Berichtssaison kaum nennenswerte Unternehmen Einblicke in ihre Bücher.
Fed-Gouverneurin Cook unter Druck
US-Präsident Donald Trump versuchte gestern einmal mehr, den künftigen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank zu beeinflussen. Trump forderte den Rücktritt der Fed-Gouverneurin Lisa Cook, nachdem bekannt wurde, dass sie bei ihren Kreditanträgen für ihre Immobilien geschummelt hatte. Sowohl für ein Objekt in Michigan als auch für eines in Georgia gab sie dem Vernehmen nach an, dort ihren Erstwohnsitz zu haben, was bessere Kreditkonditionen zur Folge hat. Cook ist eine von drei Fed-Gouverneuren, die von Joe Biden nominiert wurde. Sie reagierte prompt auf die Vorwürfe: "Ich habe nicht die Absicht, mich wegen einiger Fragen, die in einem Tweet aufgeworfen wurden, einschüchtern zu lassen und von meinem Amt zurückzutreten". Weitere Impulse von geldpolitischer Seite dürften vom heute beginnenden hochrangingen Notenbanker-Stelldichein in Jackson Hole kommen: Die mit Spannung erwartete Rede von Fed-Chef Jerome Powell ist jedoch erst für morgen, Freitag, 16 Uhr MESZ, anberaumt.
Exportüberschuss schrumpft
Gestern wurden neue Handelsbilanzdaten für Deutschland veröffentlicht. Das Hauptaugenmerk liegt derzeit angesichts des Zollthemas auf den Handelsdaten mit den USA: Hier hat sich der Exportüberschuss im ersten Halbjahr deutlich verringert. Die Exporte in die USA übertrafen die Importe im ersten Halbjahr um 30,2 Mrd. Euro, ein Rückgang von 12,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Die höheren Zölle zeigen also bereits Wirkung; der internationale Warenverkehr wurde behindert. Heute steht ebenfalls eine Reihe von Konjunkturdaten auf der Agenda. Unter anderem werden für Deutschland und den Euroraum Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht; die LBBW geht von einer leichten Abschwächung sowohl im Verarbeitenden Gewerbe als auch bei den Dienstleistungen aus.
Zölle - still und heimlich
Noch ist das Zolldrama aber nicht zu Ende. Die US-Regierung beschloss gestern eine Ausweitung der Stahl- und Aluminiumzölle auf weitere 407 Produktkategorien (darunter Fahrzeugteile, Baumaterialien und schwere Gerätschaft). Deren Stahl- und Aluminiumanteil unterliegen mit sofortiger Wirkung dem Zollsatz von 50 %. Das Ganze geschah ohne lange Vorankündigung oder Social Media Begleitung durch Trump. Ein schlichtes Medienstatement des Handelsministeriums und eine Änderung im Bundesregister waren diesmal das höchste der Gefühle. Die US-Industrie, und hier vor allem die Bauwirtschaft, muss sich damit jedenfalls auf zusätzliche Belastungen einstellen.
Indien sucht neue (und alte) Partner
In der Außenpolitik dürfte Trumps Handelskonfrontation unterdessen bereits nachhaltig Schaden angerichtet haben. Durch die aggressive Vorgehensweise gegenüber Indien (25 % reziproke Zölle seit 7. August, weitere 25 % angedroht ab 27. August) stehen die bisher guten Beziehungen zu den USA zunehmend auf der Kippe. Premierminister Modi setzte im Nachgang der Alaska-Verhandlungen zum Ukrainekrieg ein sichtbares Zeichen und bezeichnete den russischen Präsident Putin demonstrativ als "Freund". Zugleich hob er beim gestrigen Besuch des chinesischen Außenministers Wang Yi die "guten Fortschritte" und "konstruktiven Beziehungen" zu Peking hervor. Von chinesischer Seite versprach unterdessen erleichterten Zugang zu Seltenen Erden und eine weitere Stabilisierung der Beziehungen bei sensiblen Themen wie jenes der Grenzstreitigkeiten. Das noch vor Kurzem von starken Spannungen geprägte bilaterale Verhältnis steht damit vor einer Wende. Indiens Annäherung an Peking und Moskau sind ein deutlicher Wink an Washington, dass man sich von den USA nicht vorführen lässt. Für Europa sind diese Entwicklungen keine erfreuliche Nachricht. Indien ist in vielen Fällen ein ähnlich gesinterter Partner und teilt Interessen wie Freihandel und fairen Wettbewerb.
Wichtige Konjunkturdaten stehen heute nicht auf dem Programm. Dafür kann man bereits vor Jerome Powells Rede am Freitag einen Einblick in die Einschätzung der US-Notenbank zur gegenwärtigen Lage bekommen. Die Fed veröffentlicht am Abend das Protokoll der letzten Sitzung. Zum ersten Mal in drei Jahrzehnten gab es bei der Entscheidung im Juli zwei abweichende Stimmen. Für Spannung ist also gesorgt.
Knappe Entscheidung in Großbritannien
Gestern senkte die Bank of England ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,0 %. Die Entscheidung fiel denkbar knapp aus mit einer Mehrheit von fünf zu vier Stimmen.
Schwache Daten aus Deutschland
Wie Destatis gestern früh mitteilte, lag die Produktion im produzierenden Gewerbe im Juni um 1,9 % unter dem Vormonat. Dies zeigt, dass es gegen Ende des zweiten Quartals deutlicher abwärts ging. Die Produktion fiel gar auf ein Fünf-Jahres-Tief. Nimmt man den am Vortag veröffentlichten Auftragseingang hinzu, dann dürfte das dritte Quartal ein deutliches Minus für das deutsche BIP bringen. Das dürfte auch die Botschaft der Außenhandelszahlen sein: Die Exporte legten im Juni um 0,8 % zu, die Importe um 4,2 %. Der Überschuss sank von 18,4 Mrd. Euro auf 14,9 Mrd. Euro. Ein besonderes Augenmerk verdienen die Daten zum Handel mit den USA. Dort war im Juni der dritte Rückgang in Folge zu verzeichnen. Angesichts der aktuellen Zölle dürfte es wohl kaum besser werden. Allerdings sinken die Zölle für PKW, was die Gesamtbetrachtung erschwert. Alles in allem geht es aber jetzt vermutlich erst noch einmal abwärts, bevor sich die Konjunkturlage im kommenden Jahr - hoffentlich - wieder bessert.
Bank of England vor Zinssenkung
Die Bank of England (BoE) wird heute um 13.00 Uhr (MESZ) ihren Zinsentscheid bekanntgeben. Nach Prognose der LBBW wird der Geldpolitische Rat beschließen, den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt auf 4,00 % zu senken. Dies ist auch die einhellige Erwartung der von Reuters befragten Bankvolkswirte. Die Entscheidung der Währungshüter dürfte indes – wie auch bei den vorangegangenen Gremiensitzungen – nicht einhellig ausfallen. Die hartnäckig hohe Inflation, insbesondere bei den Preisen für Dienstleistungen in Kombination mit einem Anstieg der langfristigen Inflationserwartungen, spricht an und für sich zumindest für eine Beibehaltung des derzeitigen Kurses. Das nicht in Gang kommende Wachstum der britischen Wirtschaft ist indes ein Argument für eine Lockerung der geldpolitischen Zügel. Dies gilt umso mehr angesichts der Höhe des aktuellen Leitzinses. Dieser beläuft sich auf 4,25 % und dürfte damit nach allgemeiner Auffassung deutlich über dem neutralen Zinssatz liegen. Mit anderen Worten: Derzeit bremst die BoE-Geldpolitik noch die Konjunktur. Dies ist mit ein Grund, warum die LBBW in ihrer Prognose für Anfang November 2025 eine nochmalige BoE-Leitzinssenkung um einen Viertelprozentpunkt eingestellt hat.
US-Lohnkosten auf der Agenda
Heute stehen die US-Lohnstückkosten auf dem Veröffentlichungskalender. Diese dürften niedrig ausfallen und somit den Druck auf die Fed erhöhen, ihre Leitzinsen zu senken.
Ansonsten herrscht Sommerflaute
Ansonsten dürfte der heutige Handelstag von "Business as usual" geprägt sein. Das Oval Office mag einmal mehr mit irgendeiner Zoll-Geschichte von sich reden machen. Gestern beispielsweise wurde mal wieder gegen das mit der EU ausgehandelte Handelsabkommen geätzt. Von solchen Dingen nehmen in diesen Wochen nur wenige im Wertpapiergeschäft Kenntnis - Sommerurlaub! Bei alledem: Am Finanzmarkt sind gerade solche, von niedriger Liquidität gekennzeichnete Zeiten anfällig für schnelle Preisbewegungen, in die eine oder die andere Richtung. Ein Beispiel lieferte der vergangene Freitag mit schlechten "non-farm payrolls". Die Aktien haben sich seither wieder gefangen. Derweil versucht der Rentenmarkt, nachhaltig höheres Kursterrain zu erreichen. Auf der US-Kurve blieben gestern überzeugende Anschlusskäufe aus. Die Bunds hingegen waren gesucht, am langen Ende etwas stärker als am kurzen. Dem US-Dollar kam all dies nicht zugute. Gegenüber dem Euro büßte er neuerlich ein paar Nachkommastellen ein - der Devisenhandel fremdelt weiter mit allem, was aus dem Oval Office kommt.
Traditionell werden unmittelbar nach den deutschen Auftragseingängen der Industrie die zugehörigen Produktionszahlen publiziert. Hierauf dürfen wir uns morgen freuen. Damit dies die Märkte aus ihrer Sommerlethargie reißt, müsste damit eine gehörige Überraschung verbunden sein - hoffen wir mal: zum Positiven!
Kupfermarkt unter Druck - US-Zölle greifen nur begrenzt
Anfang Juli kündigte US-Präsident Donald Trump einen Zoll von 50% auf Kupferimporte ab 1. August an. Bereits im Vorfeld sorgte dies für starke Vorzieheffekte: Die US-Nachfrage nach Kupfer stieg, Lager wurden gefüllt, die Preise kletterten auf Rekordniveau, während sie international nachgaben. Mit der offiziellen Unterzeichnung der Zollverordnung folgte die Ernüchterung: Der 50%-Zoll betrifft lediglich Halbfertigprodukte wie Drähte und Rohre, die weniger als 10 % der US-Kupfernachfrage abdecken. Raffiniertes Kupfer, das etwa 50 % des Verbrauchs ausmacht, sowie Kupferkonzentrate bleiben außen vor. Prompt brachen die US-Kupferpreise an einem Tag um bis zu 22 % ein und sorgte für eine Preisangleichung zwischen der US-Börse Comex und der London Metal Exchange (LME). Kurzfristig bleibt der Druck bestehen, solange Vorratskäufe ausbleiben und Lagerbestände auf den Weltmarkt zurückfließen. Mittel- bis langfristig dürfte jedoch die wachsende globale Nachfrage, insbesondere durch Rechenzentren und Energiewende, dem Kupfermarkt Unterstützung geben. Gestern wurde eine Tonne Kupfer an der LME 87 USD höher bei 9.622 USD gehandelt.
Heute im Fokus
Heute um 9:55 Uhr standen die finalen Daten für den PMI Dienstleistungen im Juli auf der Agenda. Bereits in der Erstschätzung kletterte das Konjunkturbarometer von 49,7 im Juni auf 50,1 im Juli und markierte damit ein Vier Monats Hoch. Mit dem Sprung über die Schwelle von 50 Punkten signalisiert der Index, dass der Dienstleistungssektor die Schrumpfungsphase hinter sich gelassen hat und sich nun auf einen leichten Wachstumskurs begibt. Die Talsohle scheint damit durchschritten. Für den Euroraum wurde die Erstschätzung des entsprechenden Indikators (Veröffentlichung heute um 10:00 Uhr) mit 51,2 angegeben, was einem Anstieg von 0,7 Punkten gegenüber dem Juni-Wert entspricht. Aus den USA erwarten die Märkte um 14:30 Uhr die Veröffentlichung der Handelsbilanzdaten für Juni. Experten rechnen mit einer leichten Verringerung des Defizits auf rund -70 Mrd. USD. Um 16:00 Uhr folgt dann der ISM-Index für den Dienstleistungssektor im Juli. Nach einem Wert von 50,8 im Vormonat wird mit einem Anstieg auf 52 Punkte gerechnet.
Trump erhöht Druck auf die Fed
US-Präsident Donald Trump nutzt die jüngsten Entwicklungen, um seinen Einfluss auf die Zentralbank auszuweiten. Nachdem die Fed-Gouverneurin Adriana Kugler am Freitag überraschend ihren Rücktritt ankündigte, will Trump die Gelegenheit nutzen, einen Nachfolger zu ernennen, der einer expansiveren Geldpolitik zugeneigt ist. Zudem entließ Trump Erika McEntarfer, die Leiterin des Büros für Arbeitsmarktstatistiken, nur wenige Stunden nach Veröffentlichung der schwachen Arbeitsmarktdaten. Die Entlassung McEntarfers, deren Arbeit parteiübergreifend geschätzt wurde, stieß auf scharfe Kritik. Der ehemalige Leiter des Statistikamts, William Beach, bezeichnete die Entscheidung als "unhaltbar" und verteidigte die hohe Qualität der US-Arbeitsmarktzahlen. Der Schritt Trumps verstärkt jedoch zunehmend den Eindruck, dass unabhängig agierende Institutionen durch die politische Agenda des Weißen Hauses immer mehr unter Druck geraten.
Inflation im Euroraum stabil bei 2 %
Die Inflation im Euroraum blieb im Juli stabil bei 2 %, wobei die Kerninflation, die Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, leicht auf 2,3 % stieg. Ökonomen hatten zuvor mit einem Rückgang der Gesamtinflation auf 1,9 % gerechnet. Die EZB zeigte sich angesichts der weitgehend stabilen Zahlen abwartend. "Wir befinden uns an einem Punkt, an dem es klug ist, abzuwarten", sagte der irische Zentralbankchef Gabriel Makhlouf. Die LBBW rechnet mit einem finalen Lockerungsschritt der EZB im späteren Jahresverlauf, insbesondere wenn sich die Wachstumsbelastungen im Euroraum verstärken.
Märkte erwarten US-Zinssenkungen
Asiatische Aktien und US-Börsenfutures haben heute Morgen leicht zugelegt, gestützt durch Spekulationen über bevorstehende Zinssenkungen der US-Notenbank. Der MSCI Asia Pacific Index stieg um 0,1 %. Die Futures des S&P 500 und des Nasdaq 100 notierten 0,4 % höher.
Wirtschaftsflaute erreicht den Ausbildungsmarkt
Nach zwei Jahren der Rezession befindet sich Deutschland im dritten Jahr der Wirtschaftsschwäche. Bereits seit 2023 spiegelt sich die konjunkturelle Flaute auch im Arbeitsmarkt wider. Die Zahl der Erwerbslosen legte im Juli deutlich um 65.000 auf 2,97 Mio. zu, wie die Bundesagentur für Arbeit gestern mitteilte. Gleichzeitig erhöhte sich die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 6,3 %. Neben der beginnenden Sommerpause sind die Unternehmen weiterhin tendenziell sehr zurückhaltend bei der Meldung neuer Stellen. Zudem erreicht die ausbleibende Erholung allmählich auch den Ausbildungsmarkt. So plant rund jedes vierte Unternehmen in diesem Jahr seine Ausbildungsplätze zu reduzieren. Dies zeigt eine gestern veröffentlichte DIHK-Umfrage, die auf Antworten von rund 15.000 Betrieben basiert. Nur 15 % planen mit einer Ausweitung und 59 % mit einer gleichbleibenden Zahl an Ausbildungsplätzen. Die aktuelle Situation führt langfristig zum Problem, dass der Mangel an Auszubildenden heute den Fachkräftemangel von morgen verstärkt.
US-Arbeitsmarkt im Fokus
Heute steht vorrangig der US-amerikanische Arbeitsmarkt auf der Agenda. Im Konsens rechnen die Prognostiker damit, dass die US-Wirtschaft im Juli gerade einmal 110.000 Stellen neu besetzt hat (Beschäftigungsveränderung ohne den Agrarsektor). Dies würde den niedrigsten Wert im laufenden Jahr markieren. Gleichzeitig könnte sich die Arbeitslosenquote im Juli leicht von 4,1 % auf 4,2 % erhöhen. Der US-Arbeitsmarkt präsentiert sich somit in Summe trotz zeitweiliger Schwächesignale widerstandsfähig. Aus volkswirtschaftlicher Sicht besteht für die US-Währungshüter somit kein Handlungsdruck, mit baldigen Zinssenkungen die Konjunktur zu stützen. Zudem dürfte sich die Stimmung in der US-Industrie im Juli aufgehellt haben. Prognosen der LBBW zufolge könnte der Einkaufsmanagerindex ISM den kontraktiven Bereich bei 49 Zählern verlassen und bei einem Juli-Stand von 52 Punkten in den expansiven Bereich bewegen.
Disclaimer: Hierbei handelt es lediglich um allgemeine Marktinformationen. Diese wurden von der Hypo Vorarlberg erstellt und beruhen auf allgemein zugänglichen öffentlichen Informationen, welche die Hypo Vorarlberg als zuverlässig erachtet. Die in dieser Publikation enthaltenen Empfehlungen sind nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt worden und unterliegen auch nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.
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