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KI für die Industrie
Siemens will eine dreistellige Millionensumme pro Jahr in KI investieren und möchte hierdurch eine führende Rolle bei Sprachmodellen für die Industrie einnehmen. Mit Hilfe von sogenannten KI-Agenten plant das Unternehmen dabei mehrere Sprachmodelle hintereinander zu schalten, um hierdurch die ganze Prozesskette in den Fabriken abbilden zu können. Damit soll zudem das Risiko von Halluzinationen auf ein absolutes Mindestmaß reduziert und die Produktivität um bis zu 50 % gesteigert werden.
Trump telefonierte mit Putin
Wladimir Putin lehnt eine Waffenruhe weiter ab. Trotzdem bezeichnete Donald Trump sein gestriges zweistündiges Telefonat mit dem russischen Premier als exzellent. Anstatt gegenüber Putin Härte zu zeigen und die Ukraine zu unterstützen, schielt Trump für die Zeit nach einem möglichen (Diktat)-Frieden mit dem überfallenen Nachbarland vor allem auf Geschäfte mit Russland, dessen Potenzial er als grenzenlos bezeichnete.
Wahltag in Europa
Mit einer deutlichen Mehrheit haben die Rumänen Nicusor Dan, Bürgermeister der Hauptstadt Bukarest, zum neuen Präsidenten gewählt. In der ersten Runde hatte noch der Rechtsnationalist George Simion vorne gelegen, doch eine proeuropäische Mobilisierung stoppte ihn auf der Zielgeraden. Keiner der beiden Kandidaten entstammt dem seit Sturz der Ceausescu-Diktatur regierenden Parteienkartell. Erste große Aufgabe wird die Bildung einer neuen Regierung sein. Ein ähnliches Kräftemessen steht in Polen bevor. Rafal Trzaskowski, der von der Regierung unterstützte Bürgermeister von Warschau, liegt nur knapp vor Karol Nawrocki, dem Kandidaten der oppositionellen PiS. Bei den Parlamentswahlen in Portugal erhielt die regierende Mitte-Rechts-Partei von Ministerpräsident Montenegro die meisten Stimmen. Trotz diverser Skandale hielten die Rechtspopulisten ihren Stimmenanteil von rund 20 %, nahezu gleichauf mit den Sozialisten. Das Ergebnis spricht für eine Neuauflage der Mitte-Rechts-Minderheitsregierung unter Abgrenzung nach Rechtsaußen.
Trump will mit Putin telefonieren
Das Wahlergebnis in Rumänien dürfte in Kyjiw mit Erleichterung aufgenommen werden. Auch der neue Papst Leo XIV. stärkte Präsident Selenskyj den Rücken. In der neuen Woche will Donald Trump mit Wladimir Putin über einen Frieden in der Ukraine sprechen. Anscheinend hat sich Washington zuvor mit den Europäern abgestimmt. Ob die US-Regierung jedoch bereit ist, Russlands Aggression gegebenenfalls auch mit schärferen Sanktionen zu begegnen, erscheint fraglich. Entsprechenden Initiativen des Senats, die in Vorbereitung sind, könnte Präsident Trump ein Veto entgegensetzen. Die Kapitalmärkte haben zuletzt allgemein auf konstruktive Entwicklungen gewettet. Die Woche endete mit Gewinnen der großen Indizes. Vor allem die US-Märkte gingen mit deutlichem Plus ins Wochenende, getrieben von einer Erholung der führenden Technologiewerte. Aus Sentiment-Sicht erscheint das Erholungspotenzial damit allerdings ausgereizt. Die USA haben ihre Zölle weitgehend zurückgenommen, und die Kurse sind wieder nahezu dort, wo sie zum Amtsantritt Donald Trumps waren. Doch das Grundvertrauen ist beschädigt. Immerhin: Chinas Industrie wuchs im April um 6,1 % zum Vorjahr. Als nächster wichtiger Indikator steht am Donnerstag das ifo-Geschäftsklima auf der Agenda.
In Europa wird gewählt
Am Sonntag werden gleich in drei Ländern Europas die politischen Weichen neu gestellt. Portugal hält Parlamentswahlen ab. Es ist der dritte Urnengang in nur etwas mehr als drei Jahren. Die Minderheitsregierung von Luís Montenegro war im März gestürzt. Umfragen deuten darauf hin, dass das konservative Bündnis von Luís Montenegro die anstehende Wahl für sich entscheiden könnte. In Polen findet am Sonntag die erste Runde der Präsidentschaftswahlen statt. Bislang wird die Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk vom konservativen Präsidenten Andrzej Duda ausgebremst. Beobachter erwarten ein knappes Rennen, das erst in einer Stichwahl am 1. Juni entschieden wird. In Rumänien schließlich findet nun genau das statt, nämlich die Stichwahl zum künftigen Präsidenten des Landes. Schon nach dem ersten Durchgang schlugen die Wogen hoch. Der prowestliche Ministerpräsident Marcel Ciolacu trat zurück, da es "sein" Kandidat nicht in die Stichwahl schaffte. Die Währung wertete ab, und die Staatsanleiherenditen stiegen. Denn als Favorit geht nun der rechtspopulistische George Simion ins Rennen. Sollte er sich gegen den parteilosen Nicusor Dan durchsetzen, würde sich das Land vom politischen Kurs der EU entfernen und sich Ländern wie Ungarn, der Slowakei und Russland annähern. In der Ukraine und Moldawien besteht bereits ein Einreiseverbot für Simion.
Erste Regierungserklärung von Merz
Gestern hat der deutsche Kanzler Friedrich Merz in seiner ersten Regierungserklärung einen mehrfachen Politikwechsel angekündigt. Deutschland sei in der Lage, aus eigener Kraft aus der Wirtschaftskrise zu kommen. Ziel der mit dem Koalitionspartner SPD abgestimmten Rede war, eine Übersicht über die bevorstehende Regierungsarbeit zu geben. Es werde laut Merz darum gehen, den Zusammenhalt der Gesellschaft zu sichern und die Zusage "Wohlstand für alle" zu erneuern. Deutschlands Gestaltungskraft in der Welt stehe und falle dabei mit der wirtschaftlichen Stärke. Hierzu machte Finanzminister Klingbeil gestern Hoffnung auf eine rasche Umsetzung der Regierungspläne: Am 25. Juni soll das Kabinett ein großes Maßnahmenpaket beschließen.
Agenda heute
Heute stehen eine Reihe von Konjunkturdaten auf der Agenda. Besonders im Fokus: Die US-Einzelhandelsumsätze für den Monat April. Allerdings kann man schon vorwegnehmen: Der Zoll-Wirrwarr macht eine Analyse schwierig, nicht nur für die Analysten der LBBW, sondern auch für die Fed. Powell & Co. werden wohl ein paar Datenpunkte mehr zuwarten müssen, bis sie klarer in puncto Konjunktur und Inflation sehen.
Trump auf Tour in der Golfregion
Mit einem Plus von 0,72 % am gestrigen Handelstag konnte der S&P seinen gesamten Jahresverlust wettmachen. Vor allem die Technologiewerte (Nasdaq Composite + 1,61 %) verliehen den Börsen dabei erneut einen deutlichen Schub. Dies liegt nicht zuletzt an einer Reise Donald Trumps in die Golfstaaten. Bei seinem gestrigen Stopp in Saudi-Arabien verkündete der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman auf einer Investmentkonferenz dabei zahlreiche Handelsgeschäfte mit den USA. Zur genauen Höhe gibt es unterschiedliche Angaben. Zeitweise war sogar von einer Billion US-Dollar die Rede. Vorgesehen sind unter anderem Investitionsprojekte von US-Firmen wie Alphabet und Oracle mit saudischen Firmen zum Ausbau von Rechenzentren- und KI-Infrastruktur. Zudem gaben Nvidia und AMD eine viele Milliarden schwere Vereinbarung zur Lieferung von Hochleistungschips an das saudische Unternehmen Humain bekannt. Der Zeitpunkt kommt für die Chiphersteller gerade richtig. Denn US-Exportrestriktionen belasten zunehmend das Geschäft am bisher wichtigen Markt China.
Der Besuch Trumps steht aber auch im Zeichen der Stärkung der politischen Allianz zwischen den beiden Staaten. So verkündete er die Aufhebung aller Sanktionen gegen Syrien, was von den Golfstaaten begrüßt wird. Unter anderem erhofft man sich dadurch ein weiteres Zurückdrängen des iranischen Einflusses in der Region und die Möglichkeiten eines Wiederaufbaus des Landes.
Zollverhandlungen bleiben im Fokus
Die Börsen in Asien starteten nach einem starken Wochenbeginn heute gemischt in den Tag. Der japanische Nikkei lag zuletzt 0,4 % im Minus, der chinesische Leitindex CSI 300 sowie der koreanische KOSPI konnten hingegen um 0,3 % bzw. 1,2 % zulegen. In der Region wird sich der Fokus nun zunehmend darauf richten, wie schnell die USA ihre Handelsgespräche mit anderen Staaten vorantreiben. Gerade in Ost- und Süd-ostasien möchte man nach der Vereinbarung mit China nicht ins Hintertreffen geraten.
US-Inflation im Fokus
Heute veröffentlicht das US-Arbeitsministerium die Verbraucherpreisdaten für den Monat April. Im März lagen sowohl die Gesamt- als auch die Kerninflation überraschend deutlich unter den Erwartungen – ohne nachvollziehbare Erklärung.
Heute auf der Agenda
Für 11:00 Uhr ist die Veröffentlichung der ZEW-Konjunkturerwartungen für Mai angesetzt. Die LBBW rechnet, gestützt auf eine verbesserte Finanzmarktstimmung, mit einer deutlichen Erholung. Ebenso veröffentlicht das US-Arbeitsministerium die Verbraucherpreisdaten für den Monat April.
Diese Woche im Fokus
Der globale Handelskonflikt bleibt weiterhin im Fokus der Finanzmarktakteure. Darüber hinaus dominieren in dieser Woche neue Makrodaten aus Übersee: Am Dienstag sorgt die Veröffentlichung der US-Konsumentenpreise vom April für besondere Spannung angesichts der Frage, wie stark sich Donald Trumps "Zollhammer" darauf bereits durchgeschlagen hat. Am Donnerstag folgen die US-Einzelhandelsumsätze, die im April angesichts deutlich gesunkener Autoverkäufe eine Stagnation verzeichnet haben dürften. In Europa könnten sich die positiven Makrodaten der Vorwoche fortsetzen: Bei den ZEW-Konjunkturerwartungen wird aufgrund der verbesserten Stimmung an den Finanzmärkten mit einer spürbaren Erholung gerechnet.
Optimismus im Handelskonflikt
Gestern schlug die EU-Kommission Zölle auf US-Importe im Wert von 95 Mrd. EUR vor. Diese Maßnahme soll eine Antwort auf US-Importzölle von 25 % auf Stahl, Aluminium und Autos sowie umfassendere Zölle von 10 % auf weitere Güter sein. Sie würden sich gegen Wein, Fisch, Flugzeuge, Autos und Autoteile, Chemikalien, Elektrogeräte, Gesundheitsprodukte und Maschinen aus den USA richten. Die EU-Kommission kündigte zudem eine einmonatige Konsultationsphase an, während der sich EU-Mitglieder und Unternehmen äußern können. Anschließend will sie eine endgültige Entscheidung über Gegenzölle treffen.
Gleichzeitig gab US-Präsident Trump ein erstes Handelsabkommen nach der Verhängung weltweiter Zölle bekannt. Die Übereinkunft auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und Großbritannien hellte gestern die Stimmung an den US-amerikanischen und europäischen Aktienmärkten auf. Die Übereinkunft diente den Märkten als Fahrplan für weitere Deals, sorgte für mehr Planungssicherheit, und stimmte die Anleger verhalten optimistisch.
Der Dow Jones, der S&P 500 sowie der Index der Technologiebörse Nasdaq zogen um 0,6 % bis 1,1 % an. Der DAX und Euro Stoxx 50 schlossen leicht über 1 % fester. Am Devisenmarkt legte der US-Dollar-Index um rund 1 % auf 100,6 Punkte zu, während das britische Pfund und der Euro zum US-Dollar nachgaben. Am Kryptomarkt dominierte derweil wieder der Risk-on-Modus. Die höhere Risikofreude ließ den Bitcoin-Kurs erneut über die Schwelle von 100.000 USD steigen - der höchste Stand seit Anfang Februar.
Kaschmir-Konflikt eskaliert
Der Konflikt zwischen den Atommächten Indien und Pakistan eskaliert. Nach dem mutmaßlich terroristischen Anschlag am 22. April, bei dem indische Touristen in der Unruheregion Kaschmir getötet wurden, hat Indien in der Nacht auf Mittwoch Luftangriffe auf mehrere Ziele in Pakistan ausgeführt. Pakistan wiederum hat nach eigenen Angaben fünf indische Kampfjets abgeschossen. Der pakistanische Ministerpräsident kündigte zudem eine Reaktion auf die indische Militäraktion an. Die Himalaya-Region Kaschmir ist seit der Entstehung der heutigen Staaten Indien und Pakistan im Jahr 1947 umkämpft und es kommt immer wieder zu Unruhen. Durch die aktuelle Eskalation wächst international die Sorge vor einem neuen Krieg auf dem Subkontinent.
Zinssenkung der BoE voraus
Heute wird die Bank of England ihren Zinsentscheid veröffentlichen. Die LBBW rechnet damit, dass die Währungshüter ihren Leitzins von 4,50 % auf 4,25 % reduzieren werden. Ausschlaggebend dürfte die hohe Unsicherheit rund um die US-Zollpolitik und deren Auswirkungen auf die Konjunktur sein. Möglicherweise könnte dies die Bank of England auch dazu bewegen, bereits die Tür für künftig zügigere Zinssenkungen zu öffnen. Neben der Zinsentscheidung der britischen Notenbank erwarten uns Daten zur Industrieproduktion aus Deutschland. Jenseits des Atlantiks werden Zahlen zur US-Produktivität und zu den Lohnstückkosten veröffentlicht.
Fed-Sitzung auf der Agenda
Die US-Notenbank Fed wird heute Abend den Zinsentscheid ihres Offenmarktausschusses bekanntgeben. Aus Sicht der LBBW werden die US-Währungshüter ihr Zielband für den Tagesgeldsatz bei 4,25 % bis 4,50 % belassen. Dies gleicht der Erwartung nahezu aller von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Volkswirte. Während nach Einschätzung der Landesbank Baden-Württemberg die Fed auch im weiteren Verlauf des Jahres keine Leitzinssenkung beschließen wird, gehen die anderen Marktteilnehmer ausweislich der Terminnotierungen von drei Leitzinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte aus.
Disclaimer: Hierbei handelt es lediglich um allgemeine Marktinformationen. Diese wurden von der Hypo Vorarlberg erstellt und beruhen auf allgemein zugänglichen öffentlichen Informationen, welche die Hypo Vorarlberg als zuverlässig erachtet. Die in dieser Publikation enthaltenen Empfehlungen sind nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt worden und unterliegen auch nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.
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