Solides Ergebnis 2014 für die Hypo Vorarlberg

  • Konzernergebnis vor Steuern beträgt 54 Millionen Euro
  • Erwartete HETA-Auswirkungen schon 2014 verdaut
  • Höheres Kreditwachstum außerhalb Vorarlbergs
  • Eigenmittelüberschuss der Bank liegt bei rund 433 Millionen Euro
  • Kritik an Vorgehen bei HETA-Abwicklung: Schaden für Finanzplatz Österreich

Bregenz, am 26. März 2015 – Die Hypo Vorarlberg behauptet sich weiter in einem herausfordernden Marktumfeld und hat die positive Ergebnisentwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt. Auf Basis vorläufiger Zahlen hat der Konzern 2014 ein IFRS-Ergebnis vor Steuern von 54,0 Millionen Euro erwirtschaftet. Die hohe Veränderung gegenüber dem Vorjahr (96,1 Millionen Euro) ist auf die Risikovorsorge für die HETA (Abwicklungsgesellschaft der ehemaligen Hypo Alpe Adria Bank) in Höhe von 48 Millionen Euro zurückzuführen, das berichtete der Vorstand – Dr. Michael Grahammer (Vorsitzender), Dr. Johannes Hefel und Mag. Michel Haller – am Donnerstag in einer Pressekonferenz.

Das Vorsteuerergebnis hätte ohne diesen Effekt ca. 100 Millionen Euro betragen. Die hohe Risikovorsorge sei zwar sehr schmerzhaft, so Grahammer, er gehe jedoch davon aus, dass die Auswirkungen der HETA-Abwicklung für die Hypo Vorarlberg damit verdaut sind und daraus keine weiteren außergewöhnlichen Belastungen mehr entstehen. „Die Ergebnisentwicklung bestätigt uns darin, dass wir mit unserer Ausrichtung auf das nachhaltige Kundengeschäft, einem gesunden Kreditportfolio sowie dem seit Jahren konsequenten Kostenmanagement auf dem richtigen Weg sind“, ist Grahammer überzeugt.

Die Bilanzsumme der Vorarlberger Landesbank lag zum 31.12.2014 bei 14,2 Milliarden Euro (+0,3 Prozent). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (Einlagen) sind auf 4,7 Milliarden Euro gesunken (- 3,2 %), während die Kreditausleihungen mit 9,0 Milliarden Euro um 5,5 % angestiegen sind und damit weit höher als im Marktdurchschnitt waren. Vom Ergebnis der Bank profitieren Bund, Land und Gemeinden: Die Hypo Vorarlberg hat für 2014 eine Steuerbelastung von 12,7 Millionen Euro zu tragen und zusätzlich 12,6 Millionen Euro an Bankenabgabe bezahlt.

Neue Investitionen zur Sicherung der Ertragskraft

Der Vorstand blickt zuversichtlich ins Jahr 2015 und plant zahlreiche Investitionen, um die Ertragskraft der Bank abzusichern: Wien ist mittlerweile zu einem wichtigen Kernmarkt geworden, daher wird der Standort 2015 ausgebaut. Dazu kommt der neue Geschäftsbereich für alternative Unternehmensfinanzierungen, der 2014 erfolgreich gestartet ist und weiter forciert wird. Aufgrund geänderter Kundenbedürfnisse und neuer Technologien sind zudem Neuerungen im Bereich Online-Banking geplant.

Führende Wohnbaubank in Vorarlberg

Vom Gesamtausleihungsvolumen der Bank entfallen 1,83 Milliarden Euro auf Privatkunden. Damit ist es gelungen, die Position als führende Wohnbaubank in Vorarlberg weiter auszubauen. „Vergangenes Jahr wurde im Privatkundenbereich die höchste Kreditnachfrage seit Bestehen verzeichnet – insgesamt wurden über 1.600 langfristige Finanzierungen mit einem Volumen von knapp 240 Millionen Euro angefragt“, so Hefel.

Sichere Anlageformen mit Rendite stark nachgefragt

Während die Kreditnehmer vom niedrigen Zinsniveau profitieren, haben es die Anleger schwer, ihr Vermögen zu erhalten. Neben kurzfristigen Anlageformen wurden daher insbesondere Vermögensverwaltungsstrategien mit Wertsicherung nachgefragt und in Sachwerte – meist Immobilien – investiert. Die gesamten Kundengelder im Privat- und Firmenkundenbereich bei der Hypo Vorarlberg lagen Ende 2014 bei 6,5 Milliarden Euro (+ 2,9 %).

Gesundes Kreditportefeuille und solide Eigenkapitalausstattung

Seit vielen Jahren legt der Vorstand großen Wert auf eine risikobewusste Kredit- und Geschäftspolitik. Haller betont: „Nach Basel III entfallen lediglich 4,17 % der gesamten Ausleihungen auf notleidende Kredite, was ein guter Wert im Vergleich mit anderen österreichischen Banken ist.“

Die gesamten anrechenbaren Eigenmittel der Hypo Vorarlberg betrugen zum 31.12.2014 ca. 1,1 Milliarden Euro, gegenüber den gesetzlichen Anforderungen liegt der Eigenmittel-Überschuss bei rund 433 Millionen Euro. Mit dieser Grundlage ist die Bank für die verschärften regulatorischen Anforderungen, die ab 2018 verbindlich gelten, gewappnet. Die Eigenmittelquote lag per 31.12.2014 bei 13,27 % (2013: 15,42 %), die Kernkapitalquote bei 9,82 % (2013: 10,34 %). Die Veränderung gegenüber 2013 ist zum einen auf eine neue Berechnungsmethode gemäß CRR zurückzuführen, zum anderen auf die Risikovorsorge für die HETA. „Wir wollen mit unserer Eigenmittelausstattung und Liquiditätsquote weiterhin zu den besten Banken Österreichs zählen, um uns auch in Zukunft ein ausgezeichnetes Rating und eine gute Refinanzierungssituation zu sichern“, erklärt Grahammer, „daher legen wir nach wie vor großes Augenmerk auf die Erhöhung unserer Eigenmittelquoten“.

Ausblick

Trotz zahlreicher Unsicherheitsfaktoren sind die ersten Monate des Jahres 2015 im Kerngeschäft zufriedenstellend verlaufen. In Hinblick auf wettbewerbsintensive Märkte und das niedrige Zinsniveau sieht Michael Grahammer die Bank gut aufgestellt. Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet er ein gutes Ergebnis über dem Niveau von 2014, sofern keine außergewöhnlichen Marktturbulenzen, eine unerwartet schwache Konjunktur oder unvorhersehbare regulatorische bzw. rechtliche Verschärfungen eintreten.

Gerade in Hinblick auf das Vertrauen von Kunden und Investoren haben die Diskussionen um eine Insolvenz bzw. das Moratorium bei der HETA aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden großen Schaden für den gesamten Finanzplatz Österreich angerichtet. „Ich ersuche deshalb das Finanzministerium und die Aufsicht dringendst, die Sicherung der Finanzmarktstabilität wieder in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen zu stellen, da ansonsten erhebliche volkswirtschaftliche Schäden zu befürchten sind“, so Grahammer abschließend.

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