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Hypo Vorarlberg erwirtschaftet solides Ergebnis 2024
- Rezession in Österreich sorgt für sinkende Bonitäten bei den Unternehmen, starker Rückgang privater Wohnbaufinanzierungen durch Regulatorik
- Breit aufgestellte Strategie der Hypo Vorarlberg bewährt sich: Trotz wirtschaftlicher Krise operativ erfolgreiches Jahr 2024
- 2025 unsicheres Umfeld und weiterhin schwache Konjunkturentwicklung erwartet
Bregenz, am 29. April 2025 – Die Hypo Vorarlberg blickt trotz des zweiten Rezessionsjahres in Österreich positiv auf das vergangene Geschäftsjahr zurück. 2024 war von geopolitischen Unsicherheiten, sich verschlechternden Bonitäten bei Unternehmen und sinkenden Zinsen geprägt, dennoch konnte der Hypo Vorarlberg-Konzern dank breit aufgestellter Strategie ein solides IFRS-Ergebnis vor Steuern in Höhe von EUR 58,1 Mio (2023: EUR 53,0 Mio) erwirtschaften. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Hauptversammlung werden EUR 10,1 Mio als Dividende ausgeschüttet, davon gehen EUR 7,8 Mio an das Land Vorarlberg als Mehrheitseigentümer.
Bank als Gradmesser für die Wirtschaft
Das operative Ergebnis wurde durch Risikovorsorgen in Höhe von EUR 66 Mio deutlich belastet. Diese sind auf die schwierige Lage der heimischen Wirtschaft zurückzuführen, wodurch sich die Bonität vieler Kunden spürbar verschlechtert hat. „Es ist eine breite wirtschaftliche Flaute, die sich quer durch Österreich zieht und fast alle Branchen betrifft – vom kleinen Betrieb bis zum großen Konzern“, so Vorstandsvorsitzender Michel Haller. Davon sei die Industrie genauso betroffen wie die Immobilienentwickler aber auch die regionalen Bauträger. „Wir leiden alle gemeinsam unter der anhaltenden Rezession – die Unternehmen und damit auch wir als Bank, denn wir sind der Gradmesser für die heimische Wirtschaft“, so Haller. Ausgenommen sei der Privatkundenbereich, in dem sich bislang noch keine höheren Risiken zeigten.
KIM-Verordnung beeinflusst private Kreditvergabe
Durch zahlreiche Unwägbarkeiten war die Konjunktur in den Kernmärkten der Bank 2024 recht verhalten, was zu einer eingebremsten Investitionstätigkeit – besonders bei den Unternehmen – führte. Die Forderungen an Firmenkunden sind zum Vorjahr dennoch leicht auf EUR 7,7 Mrd gestiegen (2023: EUR 7,6 Mrd). Bei privaten Hypothekarfinanzierungen in Vorarlberg gab es vor allem aufgrund der KIM-Verordnung und der hohen Immobilienpreise einen deutlichen Rückgang. Dieses Umfeld hat seit 2022 zu einer rückläufigen Kreditnachfrage geführt, auch die Kreditgenehmigungen wurden weniger: Insgesamt wurden 2024 rund 900 private Immobilienprojekte finanziert. Trotz des angekündigten Endes der KIM-Verordnung im Sommer erwartet der Vorstand der Bank weiterhin strenge Vorgaben der Aufsicht und befürchtet negative Auswirkungen auf die heimische Baubranche. Nach wie vor erfolgt der größte Teil des Kreditgeschäfts in Österreich (66 %), gefolgt von Deutschland mit 14 % und der Schweiz mit rund 12 %. Die Bilanzsumme sank 2024 auf EUR 15,3 Mrd, was einem Rückgang von 3 % entspricht (2023: EUR 15,7 Mrd).
Erfolgreiche Anlagebank
Nicht nur im Kreditgeschäft, auch im Anlagegeschäft stand 2024 das Thema Zinsen im Mittelpunkt. Die Entwicklung des Einlagevolumens zeigt das hohe Vertrauen der Investoren sowie Anleger in die Hypo Vorarlberg, auch wenn die klassischen Spareinlagen rückläufig waren. Die gesamten Kundengelder (Privat- und Firmenkunden) lagen zum Jahresende bei EUR 14,1 Mrd. Das Wertpapier-Anlagegeschäft entwickelte sich – auch dank eines guten Börsenjahres – sehr positiv. Beim Depotvolumen konnten Nettozuflüsse in Höhe von EUR 186 Mio verzeichnet werden, auch die erfolgreichen hauseigenen Produkte des Asset Managements haben zugelegt. Dies spiegelt sich auch in den Mandatszahlen wider: Insgesamt wurden zum Jahresende 2.437 Vermögensverwaltungs-Mandate verwaltet (2023: 2.372). Die gesamten Assets under Management sind auf Basis guter Portfoliomanagementleistungen und eines allgemein freundlichen Kapitalmarkts zum Jahresende auf EUR 1,1 Mrd gestiegen (2023: EUR 984 Mio). Auch in Zukunft will die Hypo Vorarlberg mit persönlicher Beratung an ihren Standorten punkten.
Stabile Entwicklung der Erträge, Kosten gestiegen
Operativ konnte an die erfolgreichen Vorjahre angeknüpft werden, wie die Entwicklung des Zins- und Provisionsgeschäfts zeigt: Das Zinsergebnis bleibt trotz sinkender Zinsen mit EUR 233,7 Mio auf einem hohen Niveau (2023: EUR 233,7 Mio), das Provisionsergebnis konnte um 10 % zum Vorjahr gesteigert werden und lag bei EUR 39,0 Mio (2023: 35,4 Mio). Der Verwaltungsaufwand war mit EUR 132,6 Mio um 13,8 % höher als im Vorjahr (EUR 116,5 Mio), was v.a. auf eine Steigerung beim Personalaufwand sowie höhere Investitionen im IT-Bereich zurückzuführen ist. Als größtes Einzelinstitut im Land und elftgrößte Bank in Österreich ist die Hypo Vorarlberg auch ein wichtiger Arbeitgeber: 2024 erfolgte ein Anstieg von 739 auf 761 Mitarbeitende (Vollzeit-äquivalent). Die Cost-Income-Ratio, die die Kosten des Unternehmens in Relation zum Ertrag angibt, lag 2024 bei 53,07 % (2023: 41,81 %).
Starke Eigenmittelausstattung bestätigt Strategie
„Die wirtschaftlichen Kennzahlen zeigen, dass die Ausrichtung der Hypo Vorarlberg als Unter-nehmerbank, Wohnbaubank und Anlagebank auch in schwierigen Zeiten funktioniert“, so Vorstand Wilfried Amann. Die gesamten Eigenmittel stiegen zum Jahresende auf EUR 1,74 Mrd (2023: EUR 1,71 Mrd), das harte Kernkapital erhöhte sich auf EUR 1,46 Mrd (2023: EUR 1,43 Mrd). Die Quoten in Höhe von 16,21 % (hartes Kernkapital) bzw. 19,30 % (Gesamteigenmittel) liegen deutlich über den gesetzlichen Anforderungen.
Hoher Stellenwert von ESG/Nachhaltigkeit
Sowohl im Kreditgeschäft als auch im Veranlagungsgeschäft hat das Thema Nachhaltigkeit einen wichtigen Stellenwert. „Der aktuelle Aufwand für ESG ist mittlerweile überbordend, damit verlieren wir auch das eigentliche Ziel – nämlich eine nachhaltige Zukunft – aus dem Fokus“, kritisiert Vorstand Philipp Hämmerle die aktuellen Anforderungen nach immer mehr nichtfinanziellen Angaben der Kunden wie z.B. im Rahmen des neuen Lieferkettengesetzes. Mit der Omnibus-Verordnung hat aber nun die Europäische Kommission im Februar 2025 einige Erleichterungen für kleinere Unternehmen angekündigt, was der Vorstand befürwortet.
Ausblick Geschäftsjahr 2025
Die Herausforderungen für die Wirtschaft im laufenden Geschäftsjahr 2025 sind weiterhin signifikant. Die größten Unsicherheitsfaktoren sind geopolitische Themen, die US-Zollthematik, aber auch die Regulatorik (KIM-Verordnung, ESG etc.) und die weitere Zinsentwicklung. Der Vorstand der Hypo Vorarlberg erwartet, dass die EZB im laufenden Jahr ein Leitzinsniveau unterhalb von 2 % anpeilen wird. „Die Auswirkungen all dieser Faktoren auf die Wirtschaft sind schwer einschätzbar, das Umfeld war noch nie so unsicher wie jetzt. Dieser Situation begegnen wir mit Professionalität und erhöhtem Engagement und sind uns sicher, dass wir mit unserem breit aufgestellten Geschäftsmodell weiterhin ein starker Partner für die Menschen und Unternehmen in unseren Kernmärkten sein werden“, betont Michel Haller.
Foto: Nussbaumer Photography / v.l.n.r.: Philipp Hämmerle, Michel Haller (Vorstandsvorsitzender), Stephan Sausgruber (neues Vorstandsmitglied ab 1.5.2025) und Wilfried Amann (Vorstand bis 30.4.2025)
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