Die Krise als Chance verstehen

Das Jahr 2021 war herausfordernd und kräftezehrend – für die Gesellschaft und die Wirtschaft. Vorstandsvorsitzender Michel Haller blickt dennoch zuversichtlich ins neue Jahr und spricht darüber, welche Good News bei der Hypo Vorarlberg anstehen.

 

Was war die größte Herausforderung im Jahr 2021?

Die Pandemie und ihre wirtschaftlichen, aber auch persönlichen Auswirkungen begleiten uns nun schon seit fast zwei Jahren. Es gibt also bereits gewisse Gewöhnungseffekte im Umgang mit Maskentragen, Social Distancing und Lockdowns. Neben den weiterhin bestehenden wirtschaftlichen Herausforderungen für die heimischen Unternehmen sehe ich die beginnende Spaltung unserer Gesellschaft bei wesentlichen Themen als große Hürde – nicht nur mit Blick auf die Pandemiebekämpfung.

 

Kann man der Pandemie auch eine positive Seite abgewinnen?

Gerne zitiere ich in diesem Zusammenhang Winston Churchill: „Never let a good crisis go to waste”. Seine Aufforderung ist so einfach wie bedeutsam: Dramatische Veränderungen bringen neue Erkenntnisse und decken Chancen auf, die es zu nutzen gilt. Viele Menschen fühlen sich in ihren Möglichkeiten massiv eingeschränkt und ihrer Perspektive beraubt. Dass die Krise jedoch auch eine großartige Veränderung und Neuausrichtung in sich birgt, wird dabei oft übersehen. Inmitten dieses Umfelds bin ich sehr stolz auf die Mitarbeitenden der Hypo Vorarlberg, die trotz schwierigster Rahmenbedingungen hervorragende Arbeit geleistet haben und unseren Kundinnen und Kunden dabei geholfen haben, ihre persönlichen Auswirkungen der Pandemie zu bewältigen.

 

Gute Neuigkeiten gab es kürzlich auch durch einige Auszeichnungen für ihr Haus…

Beste Beratung und ausgezeichnete Produkte sind die Grundlage für unsere erfolgreiche Geschäftsentwicklung. Dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind, belegen die zahlreichen Auszeichnungen, die wir in den vergangenen Wochen erhalten haben: Angefangen beim Gütesiegel der deutschen Wirtschaftswoche für unsere Vermögensverwaltung, über die Auszeichnung unserer Fonds vom Österreichischen GeldMagazin bis hin zur Höchstnote für unser Private Banking bzw. die Vermögensverwaltung beim Elite Report. Und auch die neuerliche Auszeichnung mit dem FMVÖ-Recommender-Gütesiegel in der Kategorie „Exzellente Kundenorientierung“ ist eine wertvolle Bestätigung, dass unser Anspruch „beste Beratung für alle, die etwas vorhaben“ für unsere Kundinnen und Kunden auch tatsächlich spürbar und erlebbar ist.


Wie reagieren Sie auf die Digitalisierungswelle?

Mit der Re-Integration unserer IT sowie einer adaptierten IT-Strategie 2021 gehen wir Schritt für Schritt in eine neue (agile) Art der Zusammenarbeit zwischen Fachabteilungen und IT, um gemeinsam das gesamte Leistungsspektrum unserer Bank aktiv zu gestalten. Unsere Herausforderung als gesamtes Unternehmen ist es, den Kundinnen und Kunden die Möglichkeit zu geben, so viel wie gewünscht digital zu erledigen und gleichzeitig jederzeit persönlichen Kontakt zu uns aufnehmen zu können. Wir sehen es so: Die Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten, uns auf unsere Beratungsstärke zu fokussieren, statt diese zu verdrängen.

 

Hat die Pandemie das Geschäftsfeld Banken verändert?

Die Coronakrise wirft viele Fragen auf und bringt gleichzeitig zahlreiche Anstöße zur Weiterentwicklung mit sich – gerade mit Blick auf die großen Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit, welche im vergangenen Jahr vielerorts an Fahrt aufgenommen und auch Veränderungen in der Finanzbranche vorangetrieben haben. Ansätze, die es bereits vor der Pandemie gab, haben eine neue Dynamik entwickelt. Im Finanzdienstleistungssektor sind die Verfügbarkeit neuer Technologien wie beispielsweise Blockchain, die Entwicklung des Online-Handels und das Streben des Handels nach einer zunehmend bargeldlosen Abwicklung von Transaktionen wesentliche Triebfedern. Auch die Anforderungen des EU-Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums werden immer konkreter.


Wie schätzen Sie den EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums ein?

Die Eindämmung des globalen Klimawandels ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Zahlreiche politische Initiativen der letzten Jahre zielen darauf ab, Klima und Umwelt zu schützen und den Weg in Richtung einer ressourcenschonenden und resilienten Wirtschaft zu bereiten. Trotz der bisherigen Entwicklung und der Vielzahl von Finanzprodukten auf dem Markt ist die generelle Frage – was genau gilt als nachhaltig und „grün“ – noch nicht vollständig beantwortet bzw. geregelt. Die aktuelle EU-Verordnung zu Offenlegungspflicht schafft vor allem eines – noch mehr Transparenz für die Anleger. Sie ist daher ein wichtiges Schlüsselelement, mit der aufgezeigt wird, wie und wo Banken das Geld ihrer Kundinnen und Kunden investieren. Die erhöhte Nachfrage in Sachen nachhaltige Finanzinstrumente wird jedenfalls den Druck auf Banken, Politik und Regulatoren weiter erhöhen. Der Wandel hin zu nachhaltigem Wachstum gelingt jedoch, analog zur Überwindung der Pandemie, nur als kollektive Anstrengung.

 

Was wünschen Sie sich für 2022?

Dass wir Erfolge genießen und spezielle Anlässe gemeinsam feiern können. Denn das Jahr 2022 bietet für uns tatsächlich einen guten Grund zu feiern: Die Hypo Vorarlberg wird 125 Jahre alt! In unserer Geschichte haben wir viele Herausforderungen überwunden und sind heute eine erfolgreiche und gut aufgestellte Bank: Das größte Einzelinstitut in Vorarlberg – regional und international tätig – sowie ein wichtiger Finanzpartner, Wirtschaftsfaktor, Arbeitsgeber und Förderer in unseren Marktgebieten. Auch wenn sich seit 1897 vieles verändert hat, unsere Werte sind seit jeher die wichtigste Basis unseres Tuns: Ambitioniert, zuverlässig und achtsam begleiten wir Menschen, die etwas vorhaben, bei der Verwirklichung ihrer Visionen und Ziele.

 

Foto: Marcel Mayer

 

Pressebereich

Gerne unterstützen wir Sie bei Ihrer Pressearbeit mit Bildmaterial und freuen uns über Ihre Kontaktanfrage.

Mehr erfahren