So lernt Ihr Kind den richtigen Umgang mit Geld - ein Leitfaden
Ein dem Entwicklungsstand des Kindes angepasstes Anleiten, lässt das Kind bereits von klein an einen positiven Umgang mit dem Thema Geld erfahren und bildet eine wichtige Basis für einen finanziell erfolgreichen Start ins Leben. Der Leitfaden Finanzerziehung begleitet vom Kleinkind bis ins junge Erwachsenenalter mit Zielen, Strategien und Hilfsmitteln für ein konkretes Einbeziehen in Ihren Erziehungsalltag.
Begreifbar machen - Kinder bis 6 Jahre
ZIELE
- Erste Sparversuche erfolgreich umsetzen
Verständnis für den Wert von Geldbetragen entwickeln
STRATEGIE
Alltagssituationen nutzen um kleine Sparprojekte zu realisieren.
UMSETZUNG
Erlebnisorientiertes Einbeziehen und Bilderbucher über das Thema Sparen und den positive Aspekt von Leistungen.
PRAXISTIPP
Lassen Sie Ihr Kind auf ein Blatt Papier den Umriss seines Wunsches zeichnen. Innerhalb der Zeichnung werden so viele Euro-Kreise gezeichnet, wie der gewünschte Gegenstand kostet. Geld, das das Kind geschenkt bekommt oder selber verdient, in eine Sparbüchse werfen und entsprechend viele Kreise der Zeichnung ausmalen. So lernt das Kind auf spielerische Weise, wie viel sein Wunsch wert ist und Bedürfnisse aufzuschieben.
Selber einschätzen - Kinder von 6-14 Jahren
ZIELE
- Sinn des Sparens erkennen und lernen damit eigene Ziele zu erreichen
- Wert eines Geldbetrages einschätzen können
STRATEGIE
Wünsche besprechen und das Einteilen, Verzichten und bewusste Entscheiden trainieren.
UMSETZUNG
Wöchentliches bzw. monatliches Taschengeld ohne Vorschüsse und Extrazahlungen zu einem fix vereinbarten Termin ausbezahlen.
PRAXISTIPP
Lassen Sie Ihr Kind den Einkaufszettel für den nächsten Einkauf schreiben und die Kosten dafür schätzen. Gehen Sie anschließend gemeinsam einkaufen und schauen Sie sich im Supermarkt gemeinsam Produkte und Preise an. Was steht wo im Regal? Warum kosten ähnliche Produkte unterschiedlich viel? Warum entscheiden wir uns für das Produkt einer bestimmten Marke?
Eigenständig agieren - Jugendliche von 14-18 Jahren
ZIELE
- Sparen als effizientes Konzept der Bedürfnisbefriedigung erfahren
- Zusammenhang von Geld und der erforderlichen Arbeitsleistung erkennen
STRATEGIE
Verstärkten Entscheidungsfreiraum zugestehen, gemeinsames Reflektieren des Umgangs mit Geld.
UMSETZUNG
Monatliches Taschengeld, eigener Verdienst und ein eigenes Konto. Selbstständiges Erstellen und Verwalten eines Haushaltsplanes.
PRAXISTIPP
Versuchen Sie bei Gesprächen Pauschalisierungen zu vermeiden (z.B. Wir haben einfach kein Geld dafür!). Ziel ist es, Kinder und Jugendliche konstruktiv an den Umgang mit Geld heranzuführen. Dabei sollte Geld nicht zum angstbesetzten Thema werden.
Volljährig - und jetzt?
Spätestens ab der Volljährigkeit kann es auch sinnvoll sein, die Kinder in die eigene Finanzplanung mit einzubinden. Frühzeitig sollte dabei auch der Vermögensübergang angesprochen werden. Durch rechtzeitige Planung lassen sich steuerliche Freibeträge optimal nutzen.
Ein privater Finanzplan bietet für solche Gespräche das ideale Fundament. Eltern können hierbei ihrer Vorbildfunktion in bestmöglicher Weise nachkommen und ihre Kinder schon früh in die systematische Planung der privaten Finanzen und Zukunftsvorsorge einführen.
Taschengeld-Tipp
Was Kinder bzw. Jugendliche mit ihrem Taschengeld machen, soll ihnen selbst überlassen bleiben. Eltern übernehmen ausschließlich eine beratende Funktion – Fehler sind dabei erlaubt. Der Lernprozess funktioniert mittels Versuch und Irrtum.
Mag. (FH) Sabine Nigsch
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
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