Starkes Geschäftsjahr der Hypo Vorarlberg

 

Die Hypo Vorarlberg hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich. Trotz Niedrig- bzw. Negativzinsen, anhaltenden Drucks durch die Regulatorik und der fort-schreitenden Digitalisierung des Bankensektors erwirtschaftete der Konzern ein Ergebnis vor Steuern gemäß IFRS von EUR 91,7 Mio (2018: EUR 48,7 Mio) – vorbehaltlich der Beschluss-fassung im Aufsichtsrat. Das deutliche Plus gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf den Wegfall von Wertberichtigungen und Abschreibungen im Beteiligungsbereich zurückzuführen, die das Ergebnis 2018 erheblich belastet hatten. Das Konzernergebnis nach Steuern betrug EUR 70,4 Mio (2018: EUR 29,2 Mio).

Auch im anhaltenden Negativzinsumfeld ist es der Hypo Vorarlberg gelungen, den Zinsüberschuss im Jahresvergleich auf fast EUR 170 Mio zu steigern (plus 1,3 %). Besonders erfreulich hat sich das Provisionsergebnis entwickelt: Der Provisionsüberschuss stieg im Jahr 2019 um 14,3 % auf EUR 36,5 Mio. Zugleich sank der Verwaltungsaufwand im Konzern um 1,5 % auf EUR 96,3 Mio. „Diese Entwicklung bestätigt unseren Weg, den Kunden immer in den Mittelpunkt unseres Tuns zu stellen und dabei die Kosten genau im Blick zu behalten", freut sich Vorstandsvorsitzender Michel Haller über das erneut gute Abschneiden der Bank. „Damit das so bleibt, investieren wir auch in Zukunft dort, wo es Sinn macht: In die Aus- und Weiterbildung unserer hochqualifizierten Mitarbeiter, denn sie sind die Basis unseres Erfolgs."

Kredite nach wie vor gefragt

Angesichts der stabilen Konjunktur im Geschäftsjahr 2019 entwickelte sich das Firmenkunden-geschäft wieder stark – auf der Ertragsseite sogar hervorragend. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen war weiterhin hoch. So konnte das Finanzierungsvolumen in den Marktgebieten der Bank im Berichtsjahr um 5,1 % gesteigert werden. Von den Kreditausleihungen entfallen rund EUR 6,6 Mrd (2018: EUR 6,3 Mrd) auf Firmenkunden. „Erfolgreiche regionale Unternehmen, die investieren und damit den Wirtschaftsstandort voranbringen wollen, wählen bevorzugt die Hypo Vorarlberg. Auch in den Marktgebieten außerhalb Vorarlbergs sind wir ein starker Partner für viele Firmen. Anders gesagt: Wer viel vorhat, kommt zu uns", erklärt Vorstand Wilfried Amann.

Auch im Privatkundenbereich blickt die Bank auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Nicht nur aufgrund der niedrigen Zinsen ist die Kreditnachfrage weiterhin auf einem ausgesprochen hohen Niveau. 2019 hat sich die Position als starke Wohnbaubank in Vorarlberg erneut bestätigt: In Summe hat die Bank Finanzierungen für rund 2.000 neue private Immobilienprojekte mit einer Gesamtsumme von knapp EUR 295 Mio in ihren Kernmärkten genehmigt – so viele wie noch nie. Damit ist das Kreditvolumen an Privatkunden erneut gewachsen und konnte abzüglich tourlicher Tilgungen sowie Sondertilgungen um rund EUR 70 Mio auf EUR 2,04 Mrd gesteigert werden (2018:
EUR 1,97 Mrd).

Die gesamten Darlehen und Kredite lagen Ende 2019 bei ca. EUR 10,0 Mrd (2018: EUR 9,7 Mrd). Dennoch waren die Risikokosten bei der Hypo Vorarlberg auf einem niedrigen Niveau: 2019 entfielen nur 1,51 % (2018: 1,40 %) der gesamten Ausleihungen auf notleidende Kredite (Non Performing Loans), was die sehr gute Bonität der Kunden in den Kernmärkten der Bank bestätigt.

Gute Eigenkapitalsituation

Die Eigenkapitalsituation der Hypo Vorarlberg hat sich 2019 positiv entwickelt. Insgesamt konnten die ergänzenden Eigenmittel durch Thesaurierung des Gewinnes und die Emission einer Tier 2-Anleihe in Schweizer Franken mit einem Volumen von CHF 100 Mio gesteigert werden. Die gesamten Eigenmittel des Hypo Vorarlberg Konzerns erhöhten sich zum 31. Dezember 2019 auf mehr als EUR 1,5 Mrd (plus 9,4 %) und lagen damit deutlich über dem gesetzlichen Mindesterfordernis (Basel III). Die Eigenmittelquote betrug zum Jahresende 17,85 % (2018: 17,79 %). Hingegen sank die Quote des Kernkapitals (T1) auf 14,66 % (2018: 15,21 %), die Quote des harten Kernkapitals (CET1) ging von 14,57 % auf 14,07 % zurück. Grund für diesen leichten Rückgang war der Anstieg des Gesamtrisikobetrags. Die Pläne des Vorstands für nachhaltiges Wachstum sowie die Erwartung neuer regulatorischer Anforderungen führen dazu, dass die Bank ihre Kapitalausstattung auch in Zukunft weiter ausbauen möchte.

Green Finance im Trend

Als eines der prägenden Themen 2019 macht Private Banking-Vorstand Johannes Hefel den Trend in Richtung nachhaltige Finanzprodukte (Green Finance) aus. „Als achtsame Beraterbank hat die Hypo Vorarlberg das Thema Nachhaltigkeit schon früh ernst genommen. Das macht sich jetzt bezahlt", so Hefel. Nachhaltige Geldanlagen erfreuen sich demnach immer größerer Beliebtheit. „Kein Wunder: Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Performance schließen sich nicht aus", verweist Hefel auf einen Fonds der Hypo Vorarlberg, der beim Österreichischen Dachfonds Award des GELD-Magazins im November 2019 die beste Ein- und Dreijahresperformance von allen in derselben Klasse veranlagenden Fonds hingelegt hat. Zudem hat dieser Fonds im September 2019 zum dritten Mal in Folge das yourSRI-Transparenzsiegel erhalten (SRI = Socially Responsible Investment). Auch die Vermögensverwaltungsstrategien der Bank werden zunehmend nachhaltig ausgerichtet. Nach der Emission ihres ersten Green Bonds im Jahr 2017 war die Hypo Vorarlberg Anfang 2020 die erste österreichische Bank, die einen Green Bond in Schweizer Franken begeben hat.

Die Nachhaltigkeitsbemühungen der Hypo Vorarlberg werden von externen Stellen bestätigt. So bewertet die Ratingagentur ISS ESG die Bank mit einem sehr guten „C" Rating und stuft sie in den Prime-Bereich ein (Corporate Rating / Last Modification: Juli 2019). Mit dieser Beurteilung qualifizieren sich die auf dem Markt gehandelten Wertpapiere der Hypo Vorarlberg für ein Investment aus ökologischer und sozialer Sicht.

Suche nach Rendite geht weiter

Die historisch niedrigen Zinsen machten sich 2019 nicht nur im Kreditgeschäft bemerkbar. Im Anlagegeschäft erschwerten sie die Suche der Anleger nach Rendite. Sachwerte wie Immobilien waren immer noch sehr gefragt, das klassische Sparbuch trat allerdings eher in den Hintergrund. Viele Kunden investierten in Wertpapiere, einige auch erstmalig. Die gesamten Kundengelder im Privat- und Firmenkundenbereich, das sind Einlagen und Wertpapierdepots, lagen Ende 2019 bei EUR 8,7 Mrd und damit deutlich über dem Vorjahreswert (2018: EUR 8,1 Mrd). Das Wertpapiergeschäft hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr hervorragend entwickelt, wodurch auch die Provisionserträge in diesem Bereich um 20,5 % auf EUR 17,8 Mio gesteigert werden konnten.

Die Bonität der Hypo Vorarlberg gilt nach wie vor als ausgezeichnet: Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) bewertet die Hypo Vorarlberg unverändert mit A+, Moody’s vergibt ein A3 Rating. Damit ist die Hypo Vorarlberg unter den bestgerateten Banken Österreichs.

Filialen bleiben weiterhin wichtig – Bank setzt auf Investition und Innovation

Auch wenn die eine oder andere kleinere Filiale in den vergangenen Jahren in größere Filialen integriert wurde und verstärkt Kompetenz-Center gebildet werden, investiert die Hypo Vorarlberg in ihre Standorte in der Region. Seit Mitte April wird die Filiale im Messepark umgebaut. Dieser Standort spielt schon heute eine Sonderrolle im Filialnetzwerk der Bank und dies wird auch in Zukunft so bleiben. Die neue Filiale soll sich vom normalen, klassischen Bankbild unterscheiden und einen Raum für moderne und nicht unbedingt bankübliche Aktionen bieten, die einen Mehrwert für Kunden und Besucher schaffen. „Diese Filiale wird als erste Bankfiliale in Vorarlberg nach einem neuen modernen Konzept, das die analoge und digitale Beratungswelt verbindet, errichtet", erläutert Johannes Hefel.

Auch in Hohenems ist die Bank auf einem guten Weg, eine gute Alternative für den notwendigen Ausbau der bestehenden Filiale zu finden. In Feldkirch hat der Aufsichtsrat bereits einer Neugestaltung der Filiale zugestimmt. Ebenfalls haben die Planungsarbeiten für den Neubau der zukünftigen Servicefiliale im Landeskrankenhaus Feldkirch begonnen.

Wechsel im Vorstand

Mit 1. Mai 2020 wird es mit Philipp Hämmerle ein neues Vorstandsmitglied bei der Hypo Vorarlberg geben. Der gebürtige Lustenauer Hämmerle folgt Johannes Hefel nach, der nach über 22 Jahren im Vorstand seinen Vertrag nicht mehr verlängert hat. Im Zuge der Vorstandsänderung kommt es auch zu einer neuen Ressortverteilung: Wilfried Amann, seit 2017 Vorstand bei der Hypo Vorarlberg, übernimmt den gesamten Vertrieb (Privat- und Firmenkunden), während die Zuständigkeiten des Vorstandsvorsitzenden Michel Haller weitgehend unverändert bleiben.

Philipp Hämmerle ist als künftiger COO der Hypo Vorarlberg vor allem zuständig für Organisation, Digitalisierung, IT und Prozessoptimierung. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit in der neuen Vorstandsbesetzung. Gemeinsam werden wir unsere Ausrichtung als Beraterbank konsequent weiterführen und mit innovativen Lösungen für unsere Kunden ergänzen", erklärt Haller.

Veränderungen bei Tochterunternehmen / Beteiligungen

Bei den Tochterunternehmen der Hypo Vorarlberg kommt es zu einer Veränderung: Der Hypo Versicherungsmakler (bisher eine 100 % Tochter) schließt sich mit dem exacta Versicherungs-makler zu einer neuen Gesellschaft zusammen. Das Maklergeschäft ist ein stark fragmentierter Markt, der sich aufgrund neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen auch in den nächsten Jahren stark verändern dürfte. Nach Abschluss der Bilanzierungsarbeiten ist die Fusion voraussichtlich noch im April rückwirkend auf 1. Jänner 2020 geplant. Der neue Name der Gesellschaft „comit" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "begleiten". Der künftig größte regionale Versicherungsmakler hat seinen Sitz im Hypo Office Dornbirn. Die Eigentümer sind neben der Hypo Vorarlberg (40%) die VLV (40%) und die Wälderversicherung (20%).

Bei einer weiteren Beteiligung der Bank, der HYPO EQUITY Unternehmensbeteiligungen AG (kurz: HUBAG), kam es ebenfalls zu Veränderungen. Nach dem bereits durchgeführten Portfolioabbau konzentriert sich das Finanzanlagevermögen der Gesellschaft auf nur mehr wenige Beteiligungen, bei denen bereits Maßnahmen zur Vornahme eines Exits eingeleitet wurden.

Auswirkungen der COVID-19 Pandemie

Die ersten Monate des neuen Geschäftsjahres waren vom Ausbruch der COVID-19-Pandemie geprägt. Die damit zusammenhängenden nationalen und internationalen Maßnahmen haben bereits jetzt große Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und führen zu rückläufigen Finanz-, Waren- und Dienstleistungsmärkten. Das tatsächliche Ausmaß und die Dauer der wirtschaftlichen Beeinträchtigungen sind derzeit nicht seriös abschätzbar. Es ist aber davon auszugehen, dass die Bewältigung der Krise das Geschäftsjahr 2020 der Hypo Vorarlberg prägen wird: „Natürlich wird die Corona-Krise auch Bankbilanzen betreffen", erklärt Vorstandsvorsitzender Michel Haller.

Gemeinsam mit anderen Regionalbanken und der Wirtschaftskammer hat die Hypo Vorarlberg möglichst schnelle und unbürokratische Unterstützungsmaßnahmen für die Kunden beschlossen. Dazu gehören beispielsweise die Aussetzung von Kreditrückzahlungen oder Überbrückungskredite für von der Krise betroffene Unternehmen und Einzelpersonen. Seit Mitte März sind bei der Hypo Vorarlberg rund 700 Stundungsansuchen von Privaten und Firmen mit einem Kreditvolumen von über EUR 340 Mio eingelangt, neue Finanzierungen (Neugeschäft und Überbrückungs-finanzierungen) wurden in Höhe von rund EUR 400 Mio vergeben.

„Aufgrund unserer soliden Eigenkapitalausstattung, ausreichenden Liquiditätsreserven und einer diversifizierten Fundingstruktur ist davon auszugehen, dass die Hypo Vorarlberg auch diese Krise meistern wird", so Haller abschließend. „Unser Ziel ist es, die wirtschaftliche Stabilität unserer Kunden und Geschäftspartner zu erhalten. Nur so können wir weiteren Schaden von der Wirtschaft, den Menschen und der Bank abhalten."

 

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