Anlegerinformation zur aktuellen Situation

Karl-Heinz Strube, Leiter des Asset Managements der Hypo Vorarlberg, über die Einordnung der gegenwärtigen Geschehnisse:

Nach einem starken Jahr 2021 sind die weltweiten Börsen zu Beginn des Jahres ins Stocken geraten. Die Gründe hierfür waren vielschichtig. Zum einen sorgen sich Anlegerinnen und Anleger um die Entwicklung der Inflation. Zum anderen machen sie sich Gedanken über eine realistisch gewordene Zinswende. Gleichzeitig drücken hohe Energiepreise und (noch immer) angespannte Lieferketten auf die Wachstumsaussichten der Unternehmen. Die Auftragsbücher sind zwar prall gefüllt, doch die Beschaffung von Rohstoffen ist in vielen Branchen nach wie vor schwierig. Als Reaktion darauf positionierten sich Anlegerinnen und Anleger zum Jahresstart neu. Deutlich zu erkennen ist die Rotation von Growth- zu Value-Titeln. Zugleich stellen wir fest, dass hohe Bewertungsniveaus in einzelnen Branchen aufgrund der jüngsten Korrekturen zurückgegangen sind, was grundsätzlich die Stabilität der Finanzmärkte unterstützt.
 
Die Berichtssaison der Unternehmen ist in der Breite robust und positiv verlaufen, was Hoffnung für das restliche Börsenjahr machen könnte. Aktuell wird die aussichtsreiche Unternehmenslage jedoch durch den Krieg in der Ukraine überschattet. Geopolitisch hat der Einmarsch von Russland in die Ukraine eine nicht abschätzbare Entwicklung genommen, was an der Börse zu heftigen Reaktionen geführt hat.
 
Angesichts der aktuellen brisanten Entwicklungen rücken Sicherheitsfragen besonders stark in den Fokus. Überlegungen zur Wirtschafts- und Börsenentwicklung sind jedenfalls im Lichte des Russland-Ukraine-Konflikts neu einzuordnen. Das explosive Gemisch aus kriegerischer Auseinandersetzung, reflexartigem Reagieren der NATO bzw. der EU und umfangreichen Sanktionen sorgt vorerst für eine anhaltende Volatilität der globalen Finanzmärkte. Die komplexen Wechselwirkungen dieser Maßnahmen und ihre Auswirkungen auf das globale Wirtschaftswachstum sind aus heutiger Sicht noch schwer einzuschätzen.
 
Eine oft zitierte Börsenweisheit lautet allerdings: „Politische Börsen haben kurze Beine.“ Das will heißen, dass die Politik es in der Regel nicht vermag, Kapitalmärkte dauerhaft in die eine oder andere Richtung zu beeinflussen. Aus Anlegersicht gilt es somit Ruhe zu bewahren – eine global und nachhaltig ausgerichtete Investmentstrategie, wie wir sie z. B. in unserer Vermögensverwaltung anstreben, sorgt auch in solchen Phasen für ruhigere Verläufe. Das heißt eine Vermögensstruktur über Länder, Branchen und Anlageklassen hinweg bietet noch immer den besten Schutz gegen Krisen, verlangt aber auch eine gewisse Disziplin.


Die Beraterinnen und Berater der Hypo Vorarlberg stehen Ihnen bei Rückfragen gerne zur Verfügung.

 

Foto: Hypo Vorarlberg

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