Hypo Vorarlberg trotzt schwierigem Umfeld mit ausgezeichnetem Ergebnis 2015

Die Hypo Vorarlberg hat in einem herausfordernden Umfeld die positive Ergebnisentwicklung der letzten Jahre fortgesetzt. Trotz des tiefen Zinsniveaus, steigender regulatorischen Anforderungen und der fortschreitenden Digitalisierung hat der Konzern 2015 ein vorläufiges IFRS-Ergebnis vor Steuern von EUR 121,1 Mio erwirtschaftet (2014: EUR 54 Mio). „Mit unserer Ausrichtung auf das Kundengeschäft, einem gesunden Kreditportfolio und konsequentem Kostenmanagement sind wir eine kerngesunde Bank und hervorragend aufgestellt", berichteten die Vorstände Dr. Michael Grahammer, Dr. Johannes Hefel und Mag. Michel Haller am Mittwoch in einer Pressekonferenz. War die Vorjahresbilanz durch die HETA-Risikovorsorge deutlich belastet, konnte das Ergebnis durch Wegfall dieses Sondereffekts nun mehr als verdoppelt werden. Davon profitieren Bund, Land und Gemeinden. Die Hypo Vorarlberg hat für 2015 knapp EUR 50 Mio an Steuer- und Abgabenbelastungen zu tragen.

Eigenmittelentlastung trotz steigender Ausleihungen

Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2015 lag mit EUR 13,9 Mrd um 2 % unter jener des Vorjahres. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (Einlagen) konnten hingegen um 7,1 % auf EUR 5,0 Mrd gesteigert werden. Auch bei den Kreditausleihungen war ein Plus von 1,2 % auf EUR 9,1 Mrd zu verzeichnen. Trotz des höheren Kreditvolumens ist der Hypo Vorarlberg eine Reduktion der risikogewichteten Aktiva (RWAs) gelungen, was sich positiv auf das Eigenmittelerfordernis auswirkt. „Grund für diese Entwicklung war unsere noch stärkere Konzentration auf das Kerngeschäft sowie die bewusste Reduktion von Ausleihungen außerhalb des Kerngeschäfts", erklärte Grahammer.

Starker Partner für Privatkunden und Unternehmen

Das Firmenkundengeschäft hat sich 2015 stabil entwickelt, obwohl seit Jahren eine zurückhaltende Investitionsbereitschaft besteht. Trotzdem ist es der Bank gelungen, in den Märkten Vorarlberg, Steiermark und Ostschweiz ein Kreditwachstum zu erzielen. Von den gesamten Ausleihungen entfallen knapp EUR 5,3 Mrd (2014: EUR 5,2 Mrd) auf Firmenkunden. Damit ist die Bank in Vorarlberg weiterhin klarer Marktführer bei der Betreuung von Unternehmen. Neben dem klassischen Kreditgeschäft werden Betriebe – wie z.B. das große österreichische Immobilienunternehmen SIGNA – bei alternativen Finanzierungsformen über den Kapitalmarkt begleitet.

Auch im Privatkundenbereich blickt die Bank auf eine sehr gute Ergebnisentwicklung zurück. Im Zuge einer vorausschauenden Planung wurden bereits in den Vorjahren kleinere Filialen inklusive Team in größere Standorte integriert. Die Kreditnachfrage im Privatkundenbereich ist seit Jahren auf einem sehr hohen Niveau und u.a. auf das Tiefzinsniveau zurückzuführen. 2015 konnten die Ausleihungen an Privatkunden um 6,4 % auf EUR 1,9 Mrd gesteigert werden. Insgesamt wurden über 1.600 Wohnbaufinanzierungen mit einem Volumen von knapp 240 Millionen Euro abgeschlossen. Damit sei es erneut gelungen, die Position als führende Wohnbaubank in Vorarlberg auszubauen.

Anlegern fällt es aufgrund der aktuellen Zinssituation schwer, ihr Vermögen real zu erhalten. Neben kurzfristigen Anlageformen wurden daher besonderes die innovativen Vermögens-verwaltungsstrategien der Hypo Vorarlberg stark nachgefragt. Dank der guten Bonität der Bank konnten 2015 die gesamten Kundengelder im Privat- und Firmenkundenbereich auf EUR 6,7 Mrd (+2,8 %) gesteigert werden. „Erfreulich ist die deutliche Zunahme der Vermögen, die wir im Auftrag der Kunden in unserem Asset Management verwalten. Sowohl Anzahl als auch Volumen sind im Vorjahr um mehr als 10 % gestiegen", so Hefel. Darauf aufbauend will die Bank im Top-Bereich des Anlagegeschäfts mit Unternehmen, institutionellen Kunden sowie vermögenden Privatkunden (Wealth Management) weiter wachsen. In Wien – mittlerweile ein wichtiger Kernmarkt der Vorarlberger Bank – wurde dazu bereits Ende 2015 ein neuer, größerer Standort bezogen und in den Ausbau des Private Banking-Teams investiert.

Risikobewusste Geschäfte und solide Eigenkapitalbasis

Seit vielen Jahren legt der Vorstand großen Wert auf eine risikobewusste Kredit- und Geschäftspolitik. Im Berichtsjahr entfallen 3,47 % (2014: 2,58 %) der gesamten Ausleihungen auf notleidende Kredite (NPL). „Auch der Rückgang der risikogewichteten Aktiva (RWAs) von EUR 8,2 Mrd auf EUR 7,8 Mrd ist angesichts steigender regulatorischer Anforderungen ein Erfolg", berichtete Risikovorstand Haller. Mit ihren Liquiditätskennzahlen befinde sich die Hypo Vorarlberg sowohl bei der kurz- als auch bei der langfristigen Liquidität im Durchschnitt vergleichbarer europäischer Banken.

Die gesamten anrechenbaren Eigenmittel der Hypo Vorarlberg lagen zum 31.12.2015 bei EUR 1,2 Mrd, gegenüber den gesetzlichen Anforderungen liegt der Eigenmittel-Überschuss bei EUR 522,6 Mio. Mit einer Gesamteigenmittelquote von 14,87 % (2014: 13,27 %) und einer harten Kernkapitalquote (CET 1) von 11,17 % (2014: 9,82 %) erfüllt die Bank die aufsichtsrechtlichen Anforderungen von 2019 bereits heute.

Ausgezeichnete Bonität

Moody’s hat das Rating der Hypo Vorarlberg 2015 aufgrund ihrer geänderten Ratingmethodologie und der unsicheren Entwicklung rund um die HETA von A2 auf Baa1 gesenkt – im Einklang mit anderen Banken. Standard & Poor’s (S&P) bescheinigte der Bank im Oktober aufgrund ihrer soliden Kennzahlen hingegen ein „A-" Rating. Damit ist die Hypo Vorarlberg bei beiden Ratingagenturen unter den bestgerateten Banken Österreichs. „Dies ist für Investoren sowie Kunden eine wichtige Bestätigung, dass sie uns weiterhin höchstes Vertrauen schenken können", freute sich Grahammer. Das ausgezeichnete Rating sieht er als Unterstützung bei der künftigen Refinanzierung über den Kapitalmarkt.

Ausblick

Trotz zahlreicher Unsicherheitsfaktoren sind die ersten Monate des neuen Jahres im Kerngeschäft zufriedenstellend verlaufen. Das Zins- und Provisionsgeschäft wird weiterhin eine stabile Säule der Ertragsentwicklung sein, dennoch erwartet der Vorstand für 2016 und darüber hinaus niedrigere Konzernergebnisse als in den letzten Jahren. Grund dafür sind einerseits fehlende Sondereffekte und die Negativzinsen sowie andererseits steigende Betriebs- und Personalaufwendungen (u.a. durch die Umsetzung neuer Regularien) und höhere Kostenbelastungen z.B. durch den Einlagensicherungs- und Abwicklungsfonds.

Mit Blick auf das nahende Ende der Angebotsfrist bei der HETA sprach sich Grahammer klar für eine Einigung aus, um den Finanzplatz Österreich wieder zu stabilisieren. Sollte das Rückkaufangebot des Kärntner Ausgleichszahlungsfonds angenommen werden, könnte die Bank einen Teil der bereits getätigten Risikovorsorge wieder auflösen. „Aber auch im Fall eines gescheiterten Angebots wäre die Hypo Vorarlberg dank ausreichender Liquidität und vorsichtiger Risikovorsorge gut gerüstet", so Grahammer abschließend.

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